Sportartikel

ISPO Munich – Sportliches Comeback

Denkt man an Sport, dreht sich zurzeit alles um Fußball in Katar. Auch die Big Player Adidas und Puma kommen in den Sinn, die jüngst mit dem CEO-Wechsel von Bjørn Gulden Wirbel machten. Doch das Sportbusiness ist mehr als eine Handvoll großer Konzerne. Wie breit, kann diese Woche (28. bis 30.11.) in Bayern bestaunt werden, wo sich auf der B2B-Plattform ISPO Munich endlich die globale Sportmarkenwelt zu ihre Leitmesse wieder trifft. Mit dabei: deutsche Outdoormarken wie Jack Wolfskin, Vaude, Lowa und Deuter, an denen kein Wander- und Freiluftaktiver vorbeikommt. Unter dem Motto „New Perspectives on Sports” will die Branche nach zweijähriger Corona-Pause über Lösungen für große Zukunftsfragen brüten.

Besucher auf der Ispo 2022
Besucher auf der Ispo 2022 © Ispo Munich

Geschäftlich sieht es nicht schlecht aus. Im Januar sagte McKinsey dem europäischen Sportartikelmarkt bis 2025 noch 6% Wachstum pro Jahr voraus (2022e Statista: Sport & Outdoor-Umsatz Europa ca. 11,95 Mrd. Euro), dem globalen Markt sogar 8 bis 10% (neue Zahlen gibt es auf der ISPO). Doch der Krieg in der Ukraine hat viel verändert. Und auch die Corona-Krise, Lieferkettenprobleme, veränderte Orderzyklen, Digitalisierung, Inflation oder die Gas-Krise stellen die Sportbusiness-Profis vor Hürden. Wie sie diese am besten nehmen, steht in München im Fokus. Davon abgesehen gibt es Produktneuheiten zu bestaunen. Mit der anlaufenden Wintersportsaison schlagen jetzt vor allem die Herzen der Ski-Hasen höher. Für sie ist der durch Corona entstandene neue Dauertermin der ISPO im November (traditionell Januar) der Startschuss in eine hoffentlich erfolgreiche Hauptsaison.

An der Ausstellerzahl von 1 670 (inkl. der im Rahmen der ISPO stattfindenden therapie München) aus 55 Ländern (90% Ausland; Deutschland, Italien, Frankreich, China und Taiwan am stärksten vertreten) lässt sich aber starker Schwund ablesen. Noch 2020 zog das Event 2 850 Aussteller an, 2 553 davon aus dem Ausland. Die ISPO-Veranstalter erklären das mit Umstellung auf Direktvertrieb, fehlenden neuen Produkten wegen Lieferkettenproblemen durch den Krieg oder finanziellen Problemen der Unternehmen. Dass die Heim+Handwerk (30.11. bis 4.12) parallel auf dem Gelände läuft, begrenzt die Fläche zudem auf zehn (vormals 18) Hallen. Statt „Gigantismus“ will Tobias Gröber (Leiter Ispo-Gruppe) dem Fachpublikum, Herstellern und Händlern ohnehin mehr Fokus bieten. Trends und Innovationen haben Priorität. Für etwas Glamour sorgen dann noch Besuche bekannter Sportgrößen wie Tennisstar Alexander Zverev oder Ex-Alpin-Skisportler Felix Neureuther.

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