Kurz und kompakt – Spannende Mandate im März 2023
+++ BANKENFUSION Der Handlungsdruck war groß, entsprechend schnell lag die Einigung auf dem Tisch: Die Schweizer Großbank UBS übernimmt die angeschlagene Credit Suisse, verbunden mit einer milliardenschweren staatlichen Verlustgarantie und umfangreichen Liquiditätszusagen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Mit am Verhandlungstisch saßen auch Teams der Kanzleien Freshfields Bruckhaus Deringer, Bär & Karrer, Davis Polk & Wardwell – auf Seiten der UBS – sowie Walder Wyss, Homburger, Cleary Gottlieb Steen & Hamilton und Sullivan & Cromwell für die Credit Suisse. Von deutscher Seite eingebunden waren die Freshfields-Partner Gunnar Schuster und Christoph Gleske (beide Bank- und Finanzrecht, Frankfurt), ansonsten liegt der Fokus aktuell auf den Bankplätzen Zürich, London und New York. Doch auch die deutschen Büros stehen in den Startlöchern, sobald es darum geht, die quasi über Nacht ausgehandelte Notrettung der Credit Suisse in der Praxis umzusetzen. PLATOW Legal + Finance wird auch diese Verhandlungen für Sie im Auge behalten. ad
+++ WEGWEISENDES URTEIL 50 Einzelverfahren, 57 Kläger, Streitwert mehr als 100 Mio. Euro – Seit 2016 vertritt die Kanzlei Weil Gotshal & Manges die IKB Deutsche Industriebank vor verschiedenen Land- und Oberlandesgerichten in Verfahren um Genussscheine. Geklagt hatten mehrere Inhaber eben solcher Wertpapiere, die die IKB zwischen 1997 und 2007 am Markt platziert hatte. Die Kläger waren der Meinung, dass die Bedingungen der Papiere unwirksam seien und eine Verlustbeteiligung, die im Zuge der Finanzkrise erfolgte, daher unrechtmäßig gewesen sei. Zu Unrecht, wie nun auch der Bundesgerichtshof (BGH) in letzter Instanz urteilte und damit die IKB von allen Ansprüchen auf Schadenersatz freigesprochen hat. Das Urteil habe laut Experten auch über den konkreten Fall hinaus hohe Relevanz für den Bankensektor insgesamt, da es die Auslegung von AGB bei emittierten Wertpapieren sowie Fragen des besonderen Bankbilanzrechts betreffe. Ein Team um die Weil-Partnerin Britta Grauke (Prozessrecht, Frankfurt) stand der IKB und deren Rechtsabteilung um Ulrich Freitag und Stefan Lars-Thoren Heun-Rehn beratend zur Seite. ad
+++ DIGITALE TRANSFORMATION Die Schwergewichte der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie gehen bei der digitalen Transformation gemeinsame Wege. Mit der Gründung des Joint Venture Cofinity X leiten BASF, BMW, Henkel, Mercedes Benz, SAP, Schaeffler, Siemens, T-Systems, Volkswagen und ZF den nächsten Schritt zur Umsetzung der Catena X-Initiative ein, ein Datenökosystem, dessen Ziel ein standardisierter, globaler Datenaustausch auf Basis europäischer Werte und Datenschutzvorschriften ist. Von juristischer Seite wird diese Unternehmensgründung von Hogan Lovells und einem Team um die deutschen Partner Peter Huber (M&A), Christoph Wünschmann (Kartellrecht), Martin Pflüger, Steffen Steininger (beide IP/IT), Ingmar Dörr (Steuern, alle München) sowie Tim Joppich (Arbeitsrecht, Düsseldorf) begleitet. Ziel von Cofinity X ist es u.a., durchgängige Datenketten zur Rückverfolgbarkeit von Materialflüssen über die automobile Wertschöpfungskette hinweg aufzubauen. ad
+++ CLOUD-DIENSTE IM FINANZSEKTOR Die Deutsche Börse und Google Cloud gehen eine strategische Partnerschaft ein, die in den kommenden zehn Jahren dazu beitragen soll, den Einsatz und die Effizienz cloudbasierter Anwendungen für Finanzdienstleistungen zu verbessern. Dafür holte sich die Deutsche Börse ein Team der Kanzlei Noerr um die PartnerIn Patrick Neidinger, Peter Bräutigam (beide Digital Business), Sarah Blazek (Kartellrecht, alle München) und Jens H. Kunz (Finanzmarktregulierung, Frankfurt) an die Seite. Im Rahmen der Vereinbarung wird die Deutsche Börse bevorzugt die Infrastruktur sowie die Daten- und Analysefunktionen von Google Cloud nutzen, u.a. auch, um die digitale Wertpapierplattform D7 weiterzuentwickeln. ad