Deals des Monats

Kurz und Kompakt – Spannende Mandate im September 2022

Der größte deutsche IPO seit einem Vierteljahrhundert, ein neuer Eigentümer für die Degussa Bank und eine ESG-konforme Software-Lösung zur Minimierung von Haftungsrisiken bei der Finanzanlageberatung – auch der September hielt wieder spannende Mandate bereit.

+++ GRÖSSTER IPO SEIT 1996_ Den Rekord-IPO der Deutschen Telekom vor mehr als 25 Jahren konnte Porsche zwar nicht toppen, dennoch hat sich der Sportwagenbauer seinen Platz in der Hitliste der größten deutschen Börsengänge mit dem heutigen Donnerstag (29.9.) gesichert. Bereits am Mittwochabend lag der Ausgabepreis mit 82,50 Euro pro Aktie am oberen Ende der zuvor festgelegten Preisspanne, der Erstkurs notierte dann mit 84 Euro pro Aktie nochmals höher. Doch nicht nur Aktionäre versprechen sich ein gutes Geschäft, auch das Who’s Who der Großkanzleien ist beim Mega-Deal des Jahres mit an Bord. Die Porsche Automobil Holding mandatierte Sullivan & Cromwell (für den Aufsichtsrat) sowie Freshfields Bruckhaus Deringer (für den Vorstand) und Hengeler Mueller. Ein Wiener Freshfields-Team stand zudem der Familie Porsche beratend zur Seite. Hans Michel Piëch, der jüngere Bruder des verstorbenen Firmenpatriarchen Ferdinand Piëch und dessen Nachfolger als Oberhaupt des Familienclans, vertraute auf die Kanzlei POELLATH. CMS Hasche Sigle war auf Seiten der Porsche AG mandatiert, der Porsche-Konzernbetriebsrat setzte auf die Pforzheimer Traditionskanzlei Ladenburger. Die Porsche-Mutter Volkswagen beauftragte Gleiss Lutz (für den Aufsichtsrat) sowie Linklaters (für den Vorstand). Der Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA), der als Cornerstone Investor beim Porsche-IPO mitmischt, mandatierte ein Team der Kanzlei White & Case.

+++ OLB SCHLUCKT DEGUSSA BANK_ Die Oldenburgische Landesbank (OLB) wird neue Eigentümerin der Degussa Bank und erweitert damit ihren Marktanteil im süddeutschen Raum. Beide Parteien einigten sich Mitte September auf einen Kaufpreis von 220 Mio. Euro, den Zukauf stemmt die OLB dabei aus bestehenden Mitteln. Mit am Verhandlungstisch saßen Teams der Kanzleien Clifford Chance, KPMG Law sowie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Die OLB setzte erneut auf Clifford Chance, die das Bankhaus regelmäßig bei Finanz- und M&A-Transaktionen begleitet. Diesmal mit im Team waren die Partner Thomas Krecek (Corporate), Marc Benzler (Finanzaufsichtsrecht, beide Frankfurt) sowie Mark Aschenbrenner (Corporate, München). Sie beraten die OLB zudem im Inhaberkontrollverfahren, dessen positiver Abschluss Voraussetzung für den Erwerb ist. Die Verkäuferin Degussa mandatierte KPMG Law und ein Team unter Leitung des Partners Boris Schilmar (Corporate/M&A, Frankfurt/Düsseldorf), das dem Degussa-Vorstand um CEO Michael Krupp auch in der Übergangszeit zwischen Signing und Closing zur Seite stehen wird. Die Financial Due Diligence sowie die steuerliche Beratung übernahm ein Team von KPMG unter Leitung der Partner Thomas Groß (FS Deal Advisory, Frankfurt) und Marcus Aberl (International Transaction Tax, München).  

+++ WHITE-LABEL-LÖSUNG FÜR DIE FINANZANLAGEBERATUNG_ Mit “Advisory Suite” bringt das Frankfurter Fintech Portagon eine Software-Lösung auf den Markt, die Privatbanken, Maklerpools und FinanzanlageberaterInnen helfen soll, ihre Rechts- und Haftungsrisiken zu minimieren. Dabei vertraute Portagon einem Team von GSK Stockmann unter Leitung des Frankfurter Partners Tobias Riethmüller (Bank- und Kapitalmarktrecht). Im Fokus der Beratung stand die Umsetzung der MiFID-Anforderungen sowie der neuen ESG-Regulierung. Neben der eigentlichen Gestaltung der Webprozesse und der Erstellung von Vertrags- und Compliance-Dokumenten gehörte dazu vor allem die Umsetzung der sog. MiFID-Geeignetheitstests, auf der die Geeignetheitserklärung beruht und die ebenfalls die neuen ESG-Standards unter der MiFID-Regulierung (sog. Nachhaltigkeitspräferenzabfrage der Kunden) berücksichtigen muss. 

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