Maschinenbau – Viele Aufträge
Zum Großteil sei dies tatsächlich der Fall. Ein weiterer Grund für die guten Monatszahlen sei aber auch das Großanlagengeschäft im Ausland gewesen. Seine Spekulation für den plötzlichen Zuwachs: Angesichts des Ukraine-Kriegs könnten einige Investoren im März und April ihre Aufträge (-4 und -7%) zurückgehalten haben, um die neue Situation zunächst zu beobachten. Ein Teil der Rückstellungen könnte also im Mai aufgelöst worden sein. Das lässt sich auch an der Gesamtperformance für März bis Mai ablesen. Hier gingen die Bestellungen um real 1% (Inland: -4%; Ausland: +1%) zum Vj.-Zeitraum zurück.
Bleibt es also unterm Strich beim Mai-Lichtblick? Nicht unbedingt. Chancen sieht Wortmann in der Digitalisierung, Automatisierung, Dekarbonisierung und den globalen Konjunktur- und Infrastrukturprogrammen. Doch die Risiken sind immens: u. a. die schwache Konjunktur Chinas, der Krieg (2021 standen Russland, Ukraine und Belarus für 3% der Produktion), die Sorge vor Gasengpässen bei Kunden und Lieferanten sowie die hohe Inflation. Allein bei den Lieferketten spürten 87% der Unternehmen merkliche bis erhebliche Beeinträchtigungen. Die „unglaublich hohe Auftragsreichweite von 11,9 Monaten“ sei einerseits zwar „richtig gut“, doch die Kehrseite seien extreme Wartezeiten für die Kunden.