Regulierung – Auf der Suche nach dem richtigen Hebel
Winkeljohanns Replik war deutlich: „Es darf nicht in Prosa enden.“ Gefragt sei Substanz, nachvollziehbar und messbar. Dass sich ein DAX-Konzern mit der Erhebung derselben wohl deutlich leichter tut als der deutsche Durchschnitts-Mittelständler, hatte auf demselben Podium allerdings schon Lutz Goebel, selbst KMU-Chef, gewarnt. In der Folge drohe „autonomer Bürokratieabbau“ durch schlichtes Ignorieren von Vorschriften, am Ende sogar seitens unterbesetzter Behörden, warnte Goebel, als Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats auch damit beschäftigt, neue Gesetzgebung einer Kosten-Nutzen-Analyse zu unterziehen.
Wobei die Kosten klar bezifferbar, der Nutzen aber oft nur schwer abzuschätzen sei. Eine Aufgabe von vielen für das erst im Sommer eröffnete FS-Zentrum für Regulierung, das mit sektorübergreifendem Blick forschen will. Gefördert wird das Zentrum von fast allem, was in den regulierten Branchen Rang und Namen hat, von Deutsche Bank und Deutsche Börse über Bayer, RWE und andere bis hin zu Google, und es gehört durchaus zu den Zielen des Zentrums, in Gesetzgebungsprozessen gefragt zu werden. Für die nächste Zeit haben sich die inzwischen vollzähligen Professoren aber erst einmal eine Reihe von Fallstudien vorgenommen. Schließlich, so Zentrums-Co-Direktor und Vodafone-AR Roland Koch gleich eingangs der Konferenz, ist „am Ende alles konkret.“