Société Générale profitiert vom Kapitalbedarf der Financials
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2015 erwartet Ulrich Worms einen Anstieg in diesem Segment um bis zu 50%. Als Nr. 3, hinter BNP und Deutsche Bank, aber vor HSBC und Bank of America würde SocGen an diesem „Boom““ erheblich partizipieren. Den Regulierungswettbewerb innerhalb der Banken Europas skizzierte Worms mit den Worten: „Die Schweizer Häuser tun das meiste, danach kommen die Banken in UK und schließlich die der Eurozone.““ Die Markteingriffe der EZB seien gut gemeint, aber es werde von ihr auch viel kaputt gemacht. So habe die Notenbank mit ihren Interventionen die Spreads auf ein für private Investoren unattraktives Niveau eingeengt. Ähnliche Töne hatte bereits der vdp für den Pfandbriefmarkt angeschlagen (s. PLATOW v. 8.12.).
Für Unternehmensanleihen war 2014 abermals ein Rekordjahr. Positiv fällt deshalb das Fazit von Martin Wagenknecht, der das Segment für SocGen betreut, aus. Treiber des Wachstums sind neben dem Refinanzierungsbedarf der Corporates die Verbreiterung des immer ausgefeilteren Produktspektrums, etwa um die stark gefragten Hybridanleihen, einer Mischung aus Fremd- und Eigenkapital, und Green Bonds. Das höhere Risiko nehmen die Investoren beim Blick auf die Alternativen in Kauf. Die SocGen-Banker bestätigten unsere Einschätzung, dass die von Hause aus auf Sicherheit bedachte EZB durch ihre aggressiven Käufe den privaten Investor zunehmend in stärker risikobehaftete Anlagen dränge.
Optimistisch für den IPO-Markt gab sich SocGen-Mann Ralf Drape. Die positive Performance von Zalando, Rocket Internet und Hella übe Sogwirkung aus. Drape rechnet für Deutschland damit, dass die Zahl der in diesem Jahr sieben IPOs (Prime Standard) 2015 übertroffen werden könnte und denkt dabei an geplante Abspaltungen großer DAX-Unternehmen wie Bayer oder an Börsengänge schnell wachsender E-Commerce-Unternehmen, etwa aus der „Berliner Szene““.
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