Sparkassenverband

Sparkassen-Zentralbank noch bis Sommer in Prüfphase

Die derzeit auf Sparflamme laufenden Fusionsgespräche zwischen DekaBank und Helaba sollten bis Sommer mehr Klarheit bringen. Diese Erwartung hegt Gerhard Grandke, der geschäftsführende Präsident des Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT). Die jetzige Strategie, erst ein konkretes Zielbild für das geplante Sparkassen-Zentralinstitut auszuarbeiten, unterstützt Grandke.

28. Februar 2020
DekaBank-Zentrale in Frankfurt
© DekaBank

Wenn ein Zentralinstitut gebaut werden soll und es der Wunsch der deutschen Sparkassen ist, dann wird es nicht der SGVHT sein, der es verhindert, sagte der Vormann des fünftgrößten Regionalverbands (Bilanzsumme +5,0% auf 132,1 Mrd. Euro) mit seinen derzeit 49 Sparkassen am Rande der Bilanz-PK in Frankfurt. Nach Vorstellung von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis könnten die DekaBank und die Helaba der Kern eines Zentralinstituts für die öffentlich-rechtliche Gruppe werden. „Sinn macht aber nur eine Fusion“, so Grandke mit Blick auf die hohen Bankstrukturkosten. Er betonte aber, dass beide Institute nicht in einer wirtschaftlichen Notlage seien. Der mögliche Zusammenschluss sei eher als Präventivmaßnahme zu sehen, „weshalb wir uns auch auf diese Gespräche einlassen“, so Grandke.

Unterdessen hat der SGVHT entgegen den Erwartungen 2019 mehr verdient als ein Jahr zuvor. Zwar lag das operative Ergebnis mit gut 900 Mio. Euro rd. 69 Mio. unter dem Vj.-Wert, doch unterm Strich stieg der Gewinn in den beiden Bundesländern zum Vj. um ein Viertel auf rd. 311 Mio. Euro. Dank Erlösen aus der positiven Entwicklung des Wertpapierbestandes sowie eines kräftig gestiegenen Provisionsüberschusses (+4,1% auf 805,8 Mio. Euro) konnten die Institute Einbußen beim Zinsüberschuss (-2,9% auf 2,086 Mrd. Euro) abfedern. Wegen der EZB-Zinspolitik geht Grandke davon aus, dass auf der Ertragsseite der Druck auf das Zinsergebnis hoch bleiben werde. Der SGVHT-Präsident wandte sich zudem gegen Forderungen des Landesrechnungshofs Hessen, mehr Geld an die Kommunen auszuschütten. Vielmehr rief er die Institute dazu auf, mit den Gewinnen ihre Eigenmittel zu stärken. Ein Betriebsergebnis (900 Mio. Euro) dieser Größenordnung sei „auskömmlich“. Es lasse den Sparkassen wieder ausreichend Raum, um die Vorsorgereserven mit knapp 320 Mio. Euro sogar stärker als im Vj. (273 Mio. Euro) zu dotieren und damit die Eigenmittel substanziell zu stärken.

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