Privatbank

Unruhige Zeiten bei Merck Finck

Erst am Freitag hat Merck Finck-Chef Matthias Schellenberg die Mitarbeiter darüber informiert, dass er nach nur drei Jahren an der Spitze Ende des Jahres seinen Hut nimmt. Genannt werden persönliche Gründe.

Der Aufsichtsrat zeigte sich mit Schellenbergs Leistung hochzufrieden und bedauerte den Abschied. Hinter der Hand heißt es allerdings, dass Schellenbergs Vertrag gar nicht verlängert werden sollte. Mit Thomas Rodermann könnte ihm denn auch ein Manager nachfolgen, der einen guten Draht zu Jürg Zeltner hat. Der ist Chef der gerade von KBL in Quintet umgetauften Merck Finck-Mutter und war, wie Rodermann einst, bei der UBS. Merck Finck ist dank des in Deutschland starken Namens zwar von der Umbenennung nicht betroffen, durchaus aber von funktionellen Anpassungen. Nur wenige Wochen vor Schellenberg hatte bereits Vize-Chef Michael Krume seinen Abschied verkündet. Weitere Topmanager sollen auf dem Sprung sein.

Zur personellen Unruhe an der Spitze der Bank kommt jetzt möglicherweise noch ein unangenehmer Streit mit einem Konkurrenten. Wie wir hören, soll eine ehemalige Mitarbeiterin der Privatbank Donner & Reuschel bei ihrem Wechsel zu Merck Finck Anfang Januar zahlreiche Kundenkontakte mitgenommen haben. Diese würden von Merck Finck nun aktiv angesprochen, so Marcus Vitt. Der Donner & Reuschel-Chef erwägt deshalb strafrechtliche Schritte. Auch die BaFin könnte sich nicht zuletzt aus datenschutzrechtlichen Gründen dafür interessieren. Von Merck Finck gab es bis Redaktionsschluss keine Antwort auf unsere Anfrage.

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