Voelkel will Kryptowährungen aus der Nische holen
Zudem gehörte die Börse Stuttgart zu den ersten Institutionen, die von der BaFin eine Kryptoverwahrlizenz erhalten haben. Aktuell wartet Börse Stuttgart-Chef Matthias Voelkel auf die bei der Schweizer Finanzaufsicht Finma beantragte Lizenz für tokenisierte Assets. Die Schwaben sind in der Eidgenossenschaft mit ihrer Tochter BX Swiss aktiv, über die dann auch der Handel mit tokenisierten Assets laufen soll. Die Lizenz dafür erwartet Voelkel noch im zweiten Halbjahr, wie er im Gespräch mit PLATOW berichtet.
Bei tokenisierten Assets sei zwar die Schweiz führend, doch in Sachen Krypto-Regulierung befinde sich Deutschland in einer Vorreiterrolle. Das erhöhe den Druck auf bislang kaum regulierte Krypto-Anbieter, sich der Regulierung zu unterwerfen. Doch Voelkels Blick geht längst über Deutschland und die Schweiz hinaus.
Als Infrastrukturpartner der Banken will die Börse Stuttgart den Kunden der Partnerinstitute den Zugang zu Kryptowährungen ermöglichen. Als Vorbild dient ihm dabei die Krypto-Kooperation mit der DZ Bank. Im Visier bei seiner Europa-Expansion hat Voelkel vor allem Italien und Spanien, in ein bis zwei Jahren soll dann Frankreich folgen. In Italien ist die Börse Stuttgart als Kryptoanbieter bereits registriert.
Dabei verfügt die Börse Stuttgart unter Europas Börsenbetreibern schon heute über das größte Geschäft mit digitalen Assets. Dennoch wähnt sich Voelkel erst am Anfang des Weges. „Wir wollen Krypto nicht als Nische betreiben“, gibt Voelkel die Marschroute vor. Auch auf dem Kryptomarkt spielen Skaleneffekte eine entscheidende Rolle. Im vergangenen Jahr erzielte die Börse Stuttgart 20% ihrer Gesamterträge im Geschäft mit digitalen Assets. Aktuell arbeiten rund 150 der insgesamt 700 Mitarbeiter in diesem Bereich. fm