Wie der US-Präsident den Dollar zu seinen Gunsten einsetzt
Der Dollar ist aber mehr als nur außenpolitische Waffe. Er wird von den jeweiligen Präsidenten vor allem auch innenpolitisch eingesetzt, denn dort entscheiden sich die Wahlen und vor allem die bereits im kommenden Jahr anstehenden Zwischenwahlen, bei denen Biden den hauchdünnen Vorsprung der Demokraten im Repräsentantenhaus und im Senat verteidigen muss. Eine feste Landeswährung wirkt wie ein Bollwerk gegen Inflation, vor allem in einem Land, dessen Wirtschaft gerade aus China so viel importiert und dessen Bürger einen Hunger auf ausländische Produkte haben, der kaum zu stillen ist. Die in der kommenden Woche anstehenden Zahlen zur Handelsbilanz werden das erneut unterstreichen. Eine feste eigene Währung verbilligt diese Einfuhren und damit das Defizit in der Handelsbilanz beträchtlich. Dieser Effekt schlägt bis auf die Endprodukte durch und stimmt potenzielle Wähler gnädig, die nicht nur in Deutschland, auch in den USA preissensibel sind.
Rückenwind bekommt der Dollar derzeit von der Konjunktur. Die US-Wirtschaft ist in Hochstimmung, was die Zahlen über das Verbrauchervertrauen im Dezember, die am kommenden Freitag publiziert werden, untermauern dürften. Die ebenfalls anstehende Dezember-Inflation wird die Fed zudem in ihrem etwas restriktiveren Kurs bestärken, was den Dollar weiter stützt. Der Euro etwa hat seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar 7,44% eingebüßt. Für die EZB ist das fatal, denn die Inflation in Deutschland und Europa wird dadurch noch angeheizt und bringt Christine Lagarde weiter unter Zugzwang, während Biden und Jerome Powell fein raus sind.