Corona-Krise

Alte Hotels – Aengevelt rät zur Umnutzung

In vielen Großstädten wurden zahlreiche Hotelneubauten gestartet. Allein in Düsseldorf befinden sich nach Analysen von Aengevelt Research rund zwei Dutzend Projekte mit insgesamt 6 000 Betten im Bau oder im konkreten Planungsstadium.

Mit der Corona-Krise brach Auslastung signifikant ein. Das werde mittelfristig anhalten. Davon seien Besitzer kleinerer, oftmals älterer Einzel-Hotels besonders betroffen. Die hätten bereits seit Jahren Schwierigkeiten, sich gegen moderne, international geführte Hotelketten vor allem im Budget-Segment zu behaupten. Selbst massive Investitionen in den veralteten Bestand garantierten hier keine Zukunfts- und Überlebensfähigkeit.

Als Chance für mittelständische Hoteliers sieht Aengevelt mögliche Umnutzungen. Während die Nachfrage nach Hotelzimmern sinke, verschärfe sich der Wohnungsmangel. Boarding House-Konzepte würden durch Fachkräfte, die vorübergehend einen Zweitwohnsitz suchen, profitieren. Ein Hotel Garni lasse sich gut in Studenten- oder Mikroapartments umwandeln. Studierende, die an einer der zehn Düsseldorfer Hochschulen eingeschrieben seien, schätzten eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, die Nähe zu Geschäften und Kneipen sowie die Einbindung in das urbane Leben, erläutert Volker Eichener, Professor an der Hochschule Düsseldorf. Alternativ können in ehemaligen Hotels auch Seniorenwohnungen geschaffen werden. Angesichts der Komplexität der Umwandlungen und der derzeit hohen Nachfrage von Investoren und Projektentwicklern nach innerstädtischen Grundstücken sollten Eigentümer solcher Hotels über einen Verkauf im Ist-Zustand nachdenken, rät Aengevelt.

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