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Amazon vom ersten Platz der beliebtesten Händler verdrängt

Die Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants hat in einer jährlich erscheinenden Studie, für die 30 000 Konsumenten aus neun Ländern befragt wurden, festgestellt, dass die in den vergangenen Jahren sehr starken Onlinevermarkter gegenüber stationären Händlern verlieren. Ausschlaggebend hierfür waren die Kategorien Auswahl, Preisstellung und Vertrauen. Die Drogerie-Kette dm löst Amazon als beliebtesten Händler der Deutschen ab.

In der Unterhaltungselektronik droht Media Markt dagegen ein zunehmender Frequenzverlust an die Onliner. Im Textilbereich steht Bonprix an der Spitze, während Zalando und Zara deutlich verlieren. Gründe für den Vertrauensverlust der Onlinehändler sieht OC&C in kritischen Medienberichten und in einem aggressiven Wettbewerb.

Amazon gab im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Indexpunkte nach. Mit einem Gesamtwert von 82,5 Zählern belegt der Onlinehändler 2013 nur den zweiten Platz. Die Spitzenposition als bestes Handelsunternehmen in Deutschland übernimmt mit dm (84,2 Punkte) erstmals ein stationärer Händler. Die Drogerie-Kette kann vor allem in den Kategorien Preis-Leistung und Konsumentenvertrauen punkten. Neu in den Top 3 ist Douglas (81,1 Zähler). Die Parfümerie-Kette baut ihre Stärke vor allem auf klassische Faktoren wie Service, Produktqualität und Einkaufserlebnis. Während 2012 noch fünf reine Online-Formate unter den Top 20 waren, sind es 2013 mit Amazon und Ebay nur noch zwei. Amazon erhalte in der Summe immer noch sehr gute Ergebnisse, jedoch vergrößere sich die Gruppe skeptischer Konsumenten. Das Unternehmen werde mit neuen Anforderungen konfrontiert, die denen von reifen Unternehmen immer mehr ähneln. Bei den stationären Händlern sinke zwar die Zahl der Kunden, jedoch nehme die Kundenzufriedenheit zu. Kunden schätzten wieder verstärkt die Vorauswahl und die Orientierung, die der klassische Handel biete. Auch die Preisvorteile des Onlinehandels seien nicht mehr so ausgeprägt wie früher.

Mit Blick auf die Zukunftsaussichten gewinnt die Marke wieder an Bedeutung. Die „vollständige“ Information durch das Internet verändere das Kundenkaufverhalten. Das stelle hohe Anforderungen an den stationären Einzelhandel. Die Marke entscheide immer häufiger über den Erfolg eines Handelsunternehmens. Starke Marken könnten ihre Vorteile in Zukunft noch besser ausspielen. Sie verfügten auch ohne steigendes Suchmaschinen-Marketing über eine große Online-Frequenz und könnten ein Preispremium realisieren. Die Anbieter seien gut beraten, in die Markenbildung zu investieren.

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