Immobilien

Bank Sarasin und Catella legen Spezialfonds für Institutionelle auf

Die Schweizer Bank Sarasin & Cie AG lebt seit 1841 „nachhaltiges Schweizer Private Banking“. Interessant war der Einblick in eine Tradition der Nachhaltigkeit, den Aris Prepoudis, Head of Institutional Clients der Bank Sarasin, in der vergangenen Woche vor Journalisten in Frankfurt gab.

19. Juli 2011

Das Volumen „nachhaltig verwalteter“ Vermögen hat sich seit dem Jahr 2000 von etwa 2 Mrd. CHF auf 13,5 Mrd. CHF in 2010 mehr als versechsfacht. Nachhaltigkeit werde zu einem entscheidenden Werte- und Renditetreiber. Für den gebürtigen Schweizer Prepoudis bedeutet Nachhaltigkeit im Private Banking, sich zurückzunehmen und viele Dinge nicht zu tun. So seien Investments in die Atomindustrie, Tabak oder auch genetisch manipulierte Lebensmittel generell ausgeschlossen. Dies träfe auf Dinge, die langfristig keinen Sinn machen, generell zu. Dabei werde Nachhaltigkeit rein ökonomisch angegangen und nicht nach einem ethischen Ansatz. Eine Unterscheidung zwischen „gut“ und „böse“ gebe es bei Sarasin nicht. Man mache einfach, was Sinn macht. Wenn Investments für einen Fonds nicht schnell zu kaufen seien, dann wachse der Fonds eben langsamer. Der Unterschied zu Zertifikate-Gurus oder Initiatoren, die sich jetzt rühmen, schon seit zwei Jahren nachhaltige Immobilien zu platzieren, wurde hier schnell deutlich.

In der Diskussion um die immobilienwirtschaftlichen Eckpunkte eines Nachhaltigkeitskonzepts, das über Energiefragen hinausgeht und den traditionellen Investmentkriterien von Vermietungsimmobilien entspricht, fasste Prepoudis zusammen: Nachhaltigkeit im Rahmen eines Immobilienkonzeptes sei letztlich nichts anderes als in Regeln gegossener gesunder Menschenverstand. Mit dem „Sarasin Sustainable Properties – European Cities“ legen die Bank Sarasin und Catella KAG gemeinsam den ersten Immobilienspezialfonds für deutsche und Schweizer institutionelle Investoren auf. Der Fonds investiert ausschließlich in nachhaltige Gebäude nach dem Sarasin-Konzept in europäischen Metropolen. Der Fonds ist ein Spezialfonds mit unbegrenzter Fondslaufzeit nach deutschem Investmentgesetz (InvG). Das Mindestzeichnungsvolumen beträgt 0,5 Mio. Euro. Das Ziel-Fondsvolumen liegt bei 500 Mio. Euro Eigenkapital, mit dem in vier bis fünf Jahren ein Immobilienportfolio von ca. 750 Mio. Euro zusammengestellt werden soll. Es gibt eine grundsätzlich offene Ausgestaltung des Fonds, so dass Rückgaben wahlweise mit fünf, elf oder 17 Monaten Kündigungsfrist möglich sind. Der Rücknahmeabschlag zugunsten des Fonds liegt, abhängig von der Kündigungsfrist, bei 5, 2,5 bzw. 0%. Die jährliche Ziel-Anlagerendite beträgt ca. 5,0 bis 5,5% einschließlich Wertsteigerungsrendite. Die jährliche Ziel-Ausschüttungsrendite aus Mieterträgen soll ca. 4,0 bis 4,5% erreichen. Monatliche Factsheets, quartalsweise Berichterstattung über das Portfolio, Informationen zur Nachhaltigkeit jedes Gebäudes und Halbjahres- und geprüfte Jahresberichte geben detaillierte Informationen über jede einzelne der gekauften Immobilien.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse