Immobilien

Banken nutzen Core-Markt für Immobilien-Verkäufe

Die ursprünglichen Krisenerwartungen hoher Fire Sales von Banken haben sich nicht erfüllt. Jetzt steht die Bereinigung an. Nach Berechnungen von Jones Lang LaSalle (JLL) wurden zwischen 2008 und 2010 von Finanzinstituten Immobilien im Gesamtvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro verkauft.

Seit 2011 erreichte das Banken-Transaktionsvolumen aber schon mehr als 5 Mrd. Euro. Bei den Finanzierungsengagements der Banken speziell aus den Jahren 2005 bis 2007 müssten zweifellos viele Kredite als notleidend charakterisiert werden, meint Timo Tschammler, Mitglied im Management-Board von JLL.

Die Banken hätten durch ein erfolgreiches Asset- und Verkaufsmanagement verhindert, dass der Markt überschwemmt würde. Das niedrige Zinsniveau und die guten Bedingungen auf den Vermietungs- und Investment-Märkten wirkten hier zudem entschärfend. Ein sehr hoher Anteil der Bankenverkäufe entfiel mit 70% auf Büroimmobilien. Der Gesamtmarkt kam auf einen Büro-Anteil von 38%. Mehr als 75% der von den Banken verkauften Immobilien lagen in den sieben Immobilienhochburgen. Die Investorennachfrage der Boomjahre hatte sich auf die Ballungszentren konzentriert.

Von den Verkäufen lag nach Risikoklassen Core bei 75%, Core+ bei 9%, Value Add bei 7% und Opportunistic bei 9%. Da der Immobilienbestand der Banken nicht zu diesem Anteil aus Core-Immobilien bestehe, nutzen die verkaufenden Banken erfolgreich die heutige Core-Fixierung bei gleichzeitig beflügelter Preisbildung zum Verkauf dieser speziellen Assets. Aus dem Rest könnten nach PLATOW-Einschätzung intelligente externe Bankenverwerter mit Bankzugang durch Asset Management noch Wertschöpfungspotenziale heben. Ein Drittel der Banken auf Verkäuferseite kommt aus dem Ausland, insbesondere aus Großbritannien und den USA. 30% des verkauften Volumens erfolgte im Rahmen von Portfolio-Transaktionen. Gleichwohl blieben die hohen Beleihungsausläufe aus dem Altbestand eine Herausforderung, erwartet Tschammler.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse