Bei Büroimmobilien überwiegen kurze Mietvertragslaufzeiten
Die Mietvertragslaufzeiten blieben in den vergangenen Jahren vergleichsweise stabil und es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen zentralen Lagen und peripheren Standorten, resümiert eine Studie von Colliers International Deutschland.
Eine Mietvertragslaufzeit von über 5 Jahren sei in Bestandsobjekten nur bei einem sehr guten Zustand der Immobilie realisierbar. Colliers hat die Laufzeit von rund 5 500 neu abgeschlossenen Büromietverträgen für den Zeitraum von 2008 bis 2013 untersucht. Es wurden gut zwei Drittel der Mietverträge mit einer Laufzeit von maximal 5 Jahren abgeschlossen. Die Hälfte aller Büromietverträge hat eine Laufzeit zwischen 3 und 5 Jahren. Laufzeiten von 10 bis 15 Jahren machen nur noch einen Anteil von 4% aus. Lediglich jeder hundertste Mietvertrag läuft länger als 15 Jahre. Sie werden meist von staatlichen Institutionen, Bildungseinrichtungen oder Ärzten abgeschlossen. Die durchschnittlich längsten Mietverträge wurden erwatungsgemäß meist großflächig in A-Objekten, also den klassischen Investoren-Objekten, registriert. Für Mieter, die an großen und qualitativ hochwertigen Büroflächen in modernen Immobilien interessiert sind, führt nach Angaben von Colliers an langfristigen Mietverträgen in der Regel kaum ein Weg vorbei, da die Anmietung häufig schon in der Konzeptionsphase der Projektentwicklung erfolgen muss.
Die Colliers-Studie zeigt, dass sich lediglich die Wahrnehmung des ewigen Interessenkonflikts zwischen Mieterflexibilität und Investorensicherheit zyklisch verändert. Die Berichterstattung der großen Researchhäuser über die klassischen Investorenmärkte verfälscht die tatsächliche Situation. PLATOW hat vor 20 Jahren schon herausgearbeitet, dass der „JLL-Markt“ gerade einmal den Skontosatz des gesamten deutschen Immobilienmarkts ausmacht. Bezogen auf Gewerbeimmobilien ist heute natürlich der Anteil auch durch die stärkere Position der institutionellen Immobilienkapitalanlage größer.