Blasengefahr bei Wohnen dürfte bald nachlassen
Der soeben veröffentlichte empirica-Blasenindex Q2 2022 stagniert zum ersten Mal seit langer Zeit. Empirica sieht sogar Anzeichen einer Trendwende. Das Ende der Niedrigzinsen bremse das Aufblähen der Kaufpreise im Bestand und der Preis-Einkommens-Relationen. Gleichzeitig würden die gestiegenen Zinsen und die Bauengpässe den Neubau abwürgen. Die Nachfrage halte sich dagegen, insbesondere in den Schwarmstädten und deren Umland, noch relativ stabil. Die weitere Entwicklung hinge aber vom Ausmaß der Rezessionsgefahren ab.
Diese Entwicklung nehme die große Gefahr von Preiseinbrüchen aus dem Markt, da die steigende Knappheit die Mieten und so die Bestandspreise stütze. Allerdings werde es durch Lage, Ausstattung und vor allem dem energetischen Zustand zu einer stärkeren Ausdifferenzierung im Wohnimmobilienmarkt kommen. Gute Objekte ließen immer noch steigende Kaltmieten erwarten. Allenfalls die hohen ausstehenden Baukredite könnten in einer Rezession lt. empirica zur Gefahr werden. Im aktuellen Zahlenwerk von empirica stieg der Gesamtindex lediglich in Wachstumsregionen noch leicht an. In Schrumpfungsregionen gab es Stagnation. Wie schon in Q1 wiesen Hamburg und Dresden eine „hohe“ Blasengefahr auf, während sie für Bremen, Düsseldorf, Essen, Dortmund, Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin und Leipzig „eher hoch“ und für Köln „mäßig“ bleibt. In 109 Kreisen werden lt. empirica bereits zu viele Wohnungen gebaut.