UBS

Blasenrisiko – Frankfurt weltweit an der Spitze

Seit über fünf Jahren sind wir Blasenwarnungen gewohnt. PLATOW macht auch regelmäßig deutlich, dass institutionelle Portfoliokäufe eigentlich nur mit Miet- und Multiplikator-Optimismus, den wir nicht unbedingt teilen, rechenbar sind.

Es stellt sich aber andererseits die Frage, ob eine weltweite Überbewertung nach klassischen Kriterien, wie sie UBS Global Wealth Management aktuell feststellt, nicht längst zu einem „New Normal“ geworden ist. Laut „UBS Global Real Estate Bubble Index“ weisen die Eigenheimmärkte in Frankfurt, Toronto und Hongkong unter allen 25 weltweit untersuchten Großstädten die höchsten Risikoniveaus auf. Zur Jahresmitte habe sich im Vorjahresvergleich der inflationsbereinigte Preisanstieg bei Eigenheimen in diesen Städten auf 6% beschleunigt, die höchste jährliche Zunahme seit 2014. Allerdings sieht die Studie insgesamt neun von 25 Metropolen im stark überbewerteten Bereich und weitere 12 seien deutlich zu teuer. Nur noch Madrid, Mailand und Warschau liegen im grünen Bereich. Der einzige unterbewertete Markt ist Dubai. Das stützt die Frage nach der neuen Normalität.

Es bestehen laut UBS weiterhin enorme Ungleichgewichte in den Wohneigentumsmärkten der Städte Frankfurt, München, Paris und Amsterdam. Hohe Risiken sieht UBS auch in Zürich. Vancouver und Stockholm sind in den Blasenrisikobereich zurückgekehrt. Sämtliche untersuchten US-Städte befinden sich im überbewerteten Bereich. Auch in den Wohnungsmärkten von Tokio, Sydney, Genf, London, Moskau, Tel Aviv und Singapur bestünden starke Ungleichgewichte. Es sei ein Zusammenspiel besonderer Umstände gewesen, das die aktuelle Preisrally auslöste, meint Claudio Saputelli, Head Real Estate bei UBS Global Wealth Management. Die Corona-Pandemie habe viele Menschen in ihre eigenen vier Wände zurückgedrängt. Dies verstärke die Bereitschaft, höhere Preise für Wohnimmobilien zu zahlen.

Die Wohneigentumsmärkte in den Kernländern des Euroraums seien zudem getrieben von der Negativzinspolitik und von lockeren Kreditvergabestandards. Allerdings verlangsamten sich die Preisanstiege. Zentrumslagen seien immer weniger erschwinglich. Die Nachfrage habe sich auf Randbezirke und Satellitenstädte verlagert. Dennoch stehe keine unmittelbare Preiskorrektur bevor, solange der Arbeitsmarkt in diesen Städten solide bleibe.

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