Immobilien

Büro-Nebenkosten steigen auf neuen Spitzenwert

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Die durchschnittlichen Nebenkosten in Deutschlands Büros sind sowohl für klimatisierte als auch für nicht klimatisierte Gebäude im Vergleich zum Vorjahr um 3 Cent bzw. 5 Cent erneut angestiegen. Die aktuelle Nebenkostenanalyse „Oscar"" von JLL sieht die zweite Miete für Büros bei 3,99 Euro in klimatisierten Gebäuden und bei 3,39 Euro in unklimatisierten Objekten. Damit seien die höchsten jemals registrierten Durchschnittswerte bei den Nebenkosten erreicht. Klimatisierte Gebäude legten um rund 1% (Vorjahr: 2%) bzw. 6% im Fünfjahresvergleich (Vorjahr: 7%) zu. Unklimatisierte Gebäude lagen mit rund 2% auf Vorjahressteigerungsniveau.

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Vor allem die Kosten für Wartung und öffentliche Abgaben schlagen im Oscar nach wie vor mit Höchstwerten zu Buche. Leicht gesunken sind indes die Heizkosten. 11% bis 12% der gesamten Nebenkosten gehen auf Stromkosten zurück. Sie sind in den vergangenen fünf Jahren sowohl bei klimatisierten als auch bei unklimatisierten Gebäuden auf Grund des Anstiegs der EEG-Umlage insgesamt um je 20% gestiegen. Die gesunkenen Nettostrompreise werden von Zuschlägen für Steuern und Umlagen überkompensiert.

Auf den ersten Blick überraschend ist, dass die Größe der Gebäude und die technische Ausstattung Kostentreiber sind. Je größer und je besser ausgestattet, desto höher sind die Nebenkosten. Annahmen, dass durch Technik Kosten gespart würden, scheinen Makulatur zu sein. Bei Gebäuden hoher Qualität überschritten die Nebenkosten zum vierten Mal in Folge mit 4,20 Euro nach 4,17 Euro im Vorjahr die 4 Euro-Marke. Mit zunehmender Größe der Gebäude steigen auch die Gesamtnebenkosten. Vor allem bei den Positionen Wartung und Strom sind auf Grund der Klimatisierung der Hochhäuser deutliche Unterschiede zu beobachten. Wenig überraschend ist dagegen, dass mit höheren Serviceansprüchen im Dienstleistungsbereich die Nebenkosten steigen.

Gleichzeitig gibt es deutliche regionale Unterschiede. Inwieweit diese Differenzen auf typische Gebäudequalitäten oder auf regionale Kostenfaktoren zurückzuführen sind, bleibt noch zu untersuchen. Wie im Vorjahr fallen die höchsten Nebenkosten gemittelt über klimatisierte und unklimatisierte Gebäude hinweg mit 3,91 Euro (2015: 3,92 Euro) in Frankfurt an. München bleibt bei 3,89 Euro knapp dahinter. Um jeweils einen Cent nachgelassen haben die Kosten auch in Berlin (3,77 Euro) und in Hamburg (3,71 Euro). Die niedrigsten Nebenkosten innerhalb der Big 5 werden in Düsseldorf gezahlt (3,64 Euro nach 3,70 Euro im Vorjahr). Dies dürfte aus PLATOW-Sicht in etwa auch der Reihenfolge der typischen Büroqualitäten und -preise entsprechen.

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