Immobilien

Büro- und Investmentmarkt – Frankfurt legt zu

122 000 qm bei Jones Lang LaSalle (JLL) und 136 000 qm bei BNPPRE sind der Rahmen der Maklerergebnisse für den Frankfurter Büroflächenumsatz im ersten Quartal 2012. Die Zuwachsraten liegen zwischen 26% (JLL) und 58,2% (Dr. Lübke). Das ist lt. Dr. Lübke das zweitbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre.

Nur im ansonsten schlechten Jahr 2009 wurde der Frankfurter Markt im Auftaktquartal durch den Mega-Deal der Deutschen Bahn mit alleine 72 000 qm höher getragen.

2012 habe so angefangen, wie es sich Eigentümer und Makler gewünscht hätten, meint Metin Yildirim von Dr. Lübke. Flächengesuche aus 2011 hätten in solide Abschlüsse gemündet, ergänzt Christian Lanfer von JLL. In den ersten Wochen des Jahres sei der Frankfurter Markt zwar nur zögerlich von der Stelle gekommen, jedoch habe er sich im Frühjahr dann doch deutlich belebt, präzisiert Inga Schwarz von Cushman & Wakefield (C&W). Den stärksten Zuwachs beim Flächenumsatz hat es lt. Radomir Vasilijevic von NAI apollo bei Großflächen über 10 000 qm gegeben. Zu den vier Großtransaktionen des Q1 zählen die Anmietung der KfW über 13 000 qm im ibc Tower und die Anmietung von Union Investment über 12 700 qm im MainTor Porta-Projekt der DIC Asset. Bei den Branchen dominierten die Banken und Finanzdienstleister, auf die fast ein Drittel des Ergebnisses entfiel.

Die Spitzenmiete liegt je nach Makler zwischen 33 und 36 Euro/qm mit Tendenz nach oben. Grund sind knappe Top-Flächen. Auch der Gesamtleerstand reduzierte sich im BNPPRE-Zahlenwerk leicht auf 2,09 Mio. qm. Insgesamt verfügen nur noch 43% der leerstehenden Flächen über eine moderne und damit bevorzugt nachgefragte Flächenqualität. Die Leerstandsquote liegt zwischen 13 und 16%. Derzeit befinden sich 455 000 qm Flächen im Bau (+16%). Grund ist der Baustart des TaunusTurm. Für das Gesamtjahr rechnen die meisten Makler mit einem Überschreiten der 500 000 qm-Marke.

Für den Frankfurter Investmentmarkt war mit 550 Mio. Euro Gewerbeimmobilieninvestment (+100%) das erste Quartal lt. JLL das beste erste Quartal seit 2007. BNPPRE ermittelte im weiter gefassten Marktgebiet 693 Mio. Euro. Büroinvestments hatten einen Anteil am Gesamtvolumen von 96% (JLL) bzw. 83% (BNPPRE). 2011 war Einzelhandel noch am gefragtesten. Größter Deal war der Verkauf der Mehrheitsanteile am Trianon für 230 Mio. Euro. Mit 666 Mio. Euro (BNPPRE) kamen fast ausschließlich Einzeldeals zum Tragen. Das durchschnittliche Volumen pro Deal lag bei 30 Mio. Euro. Größere Deals ab 50 Mio. Euro dominierten mit einem Anteil von 75% den Markt. Rund 63% des Volumens entfallen auf die City (BNPPRE) mit Fokus auf das Westend und das Bankenviertel. 15% wurden in den Cityrandlagen umgesetzt. Peripherie und Nebenlagen, die im ersten Quartal 2011 noch auf gut 50% Umsatzvolumen kamen, machen in diesem Jahr nur noch 12% aus. Offene und geschlossene Fonds waren nicht aktiv. Der Anteil ausländischer Investoren liegt bei 55%. Die Nettoanfangsrendite für Büroobjekte aus Verkäufersicht, also vor Erwerbsnebenkosten und dem überwiegenden Anteil der nicht umlegbaren Nebenkosten, Instandhaltung und Sanierungsvorsorge, liegt derzeit bei durchschnittlich 4,9% und in Toplagen bei 4,45%.

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