Immobilien

Bürovermietung konsolidiert

Die Quartalsberichte der großen Maklerhäuser sind eingetrudelt. Die wichtigste Botschaft lautet: Die Bürovermietung in den meisten deutschen Metropolen konsolidiert im Gefolge der Konjunkturberuhigung. Jones Lang LaSalle (JLL) kommt mit einer Vermietungsleistung von knapp 545 000 qm in den fünf großen deutschen Bürometropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München auf ein Minus von 13%. BNPPRE ermittelt 529 000 qm bzw. einen Rückgang von 9%.

Nur Frankfurt und als weitere Bürometropole Stuttgart mit 69 000 qm und lt. JLL +122% konnten zulegen. In Frankfurt wurde mit 122 000 qm bzw. +26% der zweitbeste Wert der vergangenen sieben Jahre erreicht.

Der von den Researchern insgesamt als eher verhalten bezeichnete deutsche Jahresauftakt liegt im Quartalsvergleich der vergangenen sieben Jahre allerdings auf durchschnittlichem Niveau. 2008 und 2009 waren Ausnahmejahre. Für Helge Scheunemann, Research-Chef bei JLL, sind die Zahlen aber schlechter als die Stimmung. Die sei bei der Mehrzahl der Marktakteure durchaus positiv. Das zeige sich auch an den größeren Gesuchen, die sich in der Pipeline befänden. Die Spitze der deutschen Bürovermietungsmärkte wird bei JLL von München mit 141 900 qm verteidigt, während bei BNPPRE Frankfurt mit 136 000 qm vorne liegt. Das resultiert allerdings auch aus der weitgefassten BNPPRE-Flächendefinition für Frankfurt. Platz drei belegt bei beiden Maklerhäusern Berlin (117 500 qm JLL; 109 000 qm BNPPRE). Die stabile Entwicklung des Marktes wird vom moderaten Neubauvolumen gestützt. Zwar sei das Fertigstellungsvolumen lt. JLL in den ersten drei Monaten um rd. 20% gegenüber dem ersten Quartal 2011 gestiegen, jedoch bewege es sich mit 137 000 qm immer noch auf einem absolut niedrigen Niveau. So seien auch lediglich 27 000 qm frei am Markt verfügbar.

Die Nettoabsorption lag im ersten Quartal bei 260 000 qm. In allen beobachteten Spitzenstandorten Deutschlands sind die Leerstandsflächen im ersten Quartal zurückgegangen. Spitzenreiter ist Stuttgart, wo mit 475 000 qm 18% weniger Flächen zur Verfügung stehen als noch im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Die größte Angebotsreserve gibt es noch in München mit 1,8 Mio. qm leerstehender Flächen, gefolgt von Frankfurt mit 1,6 Mio. qm (JLL) bzw. 2 Mio. qm (BNPPRE). Die Leerstandsquote ist nach wie vor in Frankfurt mit 13,7% (JLL) bzw. 13,3% (BNPPRE) am höchsten. Die niedrigste Leerstandsquote beobachteten die Researcher in Berlin (6,8% BNPPRE) bzw. Stuttgart mit 5,8% (JLL). Die Priorität auf der Nachfrageseite liegt immer noch bei Top-Objekten, die als einziges Marktsegment knapp sind. Damit öffnet sich lt. JLL die Schere zwischen Top-Flächen und einem wachsenden Teil nahezu unvermietbarer Büroflächen weiter. Das relativiert die Aussagekraft in Bezug auf die Durchschnittsmärkte.

Im Zuge des Leerstandsabbaus bei Top-Flächen und dem nach wie vor anhaltenden Nachfragedruck nach solchen Flächen erhöhen sich auch die Spitzenmieten leicht. Spitzenreiter bleibt auch hier Frankfurt mit 33 Euro/qm (JLL) bzw. 36 Euro/qm (BNPPRE), gefolgt von München. Die restlichen Standorte liegen nahezu gleichauf. Den größten Sprung nach oben machte München (BNPPRE) mit 33 Euro/qm (+10%).

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