Immobilien

Bürovermietung legt deutlich zu

Die Makler haben ihr Halbjahreszahlenwerk für die deutschen Metropolen vorgelegt. Wir haben die Daten gegenübergestellt. Grundsätzlich stimmen die positiven Trends bei den großen Maklerhäusern überein.

Die Negativzahlen aus Düsseldorf (s. Tabelle) resultieren aus der Vorjahresvermietung von 90 000 qm an Vodafone, die das Zahlenwerk verzerrt (siehe Platow vom 6.7.11). Sonst hätte auch die NRW-Landeshauptstadt positiv abgeschnitten. Der Bürovermietungsmarkt hat wieder Fahrt aufgenommen. Der erfasste Gesamtflächenumsatz für die Top 5-Metropolen liegt bei 1,4 Mio. qm. Köln wird von Jones Lang LaSalle (JLL) nicht erfasst und bleibt trotz herausragender Entwicklung durch Großdeals in der Zusammenfassung deshalb außen vor. Das Ergebnis liegt lt. JLL ca. 15% über dem Fünfjahresschnitt, der ja noch die Boomjahre umfasst. Je nach Quelle wurden zwischen 18% und 30% mehr Flächen als im Vorjahresvergleich abgesetzt. Der Konjunkturmotor treibt mit der üblichen Zeitverzögerung nun auch die Büromärkte an.

Büromarktzahlen 1. Halbjahr 2011
 

JLL

BNPPRE

DIP

JLL

 

1. Hj. ’11

Veränd.

1. Hj. ’11

1. Hj. ’11

Leerstand

Topmiete

Berlin

281 600

38,8%

276 000

274 000

8,8%

21,00 €

Düsseldorf

184 100

-25,4%

166 000

172 000

12,0%

23,50 €

Frankfurt

237 400

2,5%

274 000

234 000

14,3%

33,00 €

Hamburg

212 000

6,4%

217 000

212 000

9,3%

23,00 €

München

385 900

48,3%

393 000

360 000

10,5%

30,00 €

Stuttgart

118 800

88,0%

120 000

129 000

7,0%

18,00 €

Gesamt

1 419 800

17,9%

1 446 000

1 381 000

  

 

Klassenprimus ist wieder München mit einer Vermietungsleistung von 385 900 qm bei JLL bzw. 393 000 qm bei BNPPRE und 360 000 qm bei DIP-Partner. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Plus von rund 50%. Den größten Sprung nach vorne hat mit +88% Stuttgart gemacht. Der Grund dafür sind mehrere große Abschlüsse über 5 000 qm, die zum besten Einzelquartalsergebnis seit 2005 geführt haben. Rechnet man die Vodafone-Vermietung im Vorjahr heraus, so kann auch Düsseldorf ein Umsatzplus von rund 30% verbuchen. Beim Leerstand hat sich in den Hochburgen verhältnismäßig wenig getan. Hier unterscheiden sich aber die Maklerwerte auch in der Richtung. Trotz guter Vermietungsleistung haben die Leerstände in Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart weiter zugelegt. Rückgänge bei allen Maklern verzeichnet Berlin. Trotz kaum veränderter Leerstände haben sich die Spitzenmieten nach oben bewegt. Gründe für die Zunahme der Spitzenmieten sind die gute konjunkturelle Situation, die dazu führt, dass Unternehmen sich wieder nach größeren und besser gelegenen Flächen umschauen und natürlich die Fixierung der oft internationalen Metropolen-Topmieter auf das Spitzensegment Class A, Neubau-Erstbezug in 1a-Lage. Das bestätigt unsere These einer verminderten Repräsentativität der Spitzenmieten für die Gesamtmietsituation seit der Überbauung des Internet-Booms, die in der Summe noch nicht verdaut wurde und auf die allgemeine Marktlage drückt, während Neubau-Erstbezug auch bei breitem Überangebot in einer konjunkturellen Hochphase schnell knapp wird.

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