BVI-Fonds wachsen weiter
Die Fondsbranche insgesamt verwaltete zum Jahresende ein Rekord-Vermögen von 2 105 Mrd. Euro. Das Vermögen in Publikumsfonds beträgt 716 Mrd. Euro. Insbesondere aber das Geschäft mit institutionellen Anlegern habe seinen Aufwärtstrend fortgesetzt, so Naumann auf der Jahres-PK. Davon entfallen 1 071 Mrd. Euro auf Spezialfonds für institutionelle Anleger. Das sei ein neuer Höchststand. Weitere 318 Mrd. Euro verwalten die Fondsgesellschaften in Mandaten. Spezialfonds dominieren das Neugeschäft mit einem Rekordabsatz von netto 76,7 Mrd. Euro. Publikumsfonds flossen 18,7 Mrd. Euro zu.
Das hört sich eigentlich recht viel an, jedoch ist Deutschland im Vergleich zu den USA oder auch Luxemburg eher ein Entwicklungsland. 17 Billionen US-Dollar haben alleine die Investmentfonds in den USA angesammelt. 2,32 Billionen Dollar betrug der Wertzuwachs im abgelaufenen Jahr 2013. Das entspricht etwa zwei Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Seit dem letzten größeren Rücksetzer 2008 sind es sogar rund 6,7 Billionen US-Dollar Zuwachs.
Offenen Immobilienfonds flossen netto 3,4 Mrd. Euro zu. Bis zum Inkrafttreten des KAGB am 22. Juli 2013 sammelten sie 3,2 Mrd. Euro ein. Saldiert ergibt sich ein Minus von gut 700 Mio. Euro auf einen Bestand von 81,16 Mrd. Euro. Seit dem Wegfall des Freibetrags von 30 000 Euro pro Kalenderhalbjahr für Neuanlagen ließ das Neugeschäft zunächst deutlich nach. Im vierten Quartal zog es mit Zuflüssen von netto 0,2 Mrd. Euro jedoch wieder etwas an. Indirekte Anlagen treten verstärkt an die Stelle von Direktanlagen, so Naumann. Dies gelte insbesondere für Immobilien. Da auch Immobilienportfolios immer internationaler werden, bedienen sich institutionelle Investoren verstärkt externer Fondsspezialisten. Das erkläre das dynamische Wachstum der Immobilien-Spezialfonds, die mit kräftigen Zuflüssen seit Ende 2010 ihr Vermögen um rund ein Drittel auf gut 40 Mrd. Euro steigern konnten. Der stärkste Treiber im Neugeschäft mit Spezialfonds sind Versicherungsunternehmen. Sie investierten netto 35,7 Mrd. Euro neue Gelder. Niedrige Zinsen und steigende Anforderungen an das Risikomanagement und das Berichtswesen, für die professionelles Fondsmanagement benötigt würden, sprächen dafür, dass der Anlagebedarf von institutionellen Altersvorsorgegeldern anhalte, erläuterte Naumann. Zudem seien institutionelle Anleger meist reguliert und würden deshalb regulierte Investitionsvehikel bevorzugen.