Immobilien

Commerzbank-Deal rettet Frankfurter Vermietungsergebnis

Trends und Zahlenwerk liegen bei den großen Maklerhäusern für Frankfurt in etwa auf einem Level. Mit dem größten Marktgebiet ermittelt BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) einen Umsatz von ca. 210 000 qm. Für Frankfurt, Eschborn und Offenbach-Kaiserlei kommt Aengevelt auf 195 000 qm, Colliers auf 213 000 qm, Jones Lang LaSalle auf 202 500 qm und Savills auf knapp 200 000 qm. Den Negativtrend ermitteln die Frankfurter Platzhirsche JLL mit -23% und BNPPRE mit -13% am stärksten. Savills sieht einen Verlust von -5%, Aengevelt von -6% und Colliers lediglich von -1,2%.

Nach einem mageren 1. Quartal habe sich das 2. Quartal in Frankfurt durchaus positiv entwickelt, ist einheitlicher Tenor. Allerdings lag das vor allem daran, dass die Commerzbank kürzlich 46 000 qm in dem ehemaligen Sitz der Deutschen Börse in Hausen in einem „eigenen“ Objekt eines Commerzbank-Fonds bezog. Nach dem Umzug der Verwaltung der Deutschen Börse in einen Neubau nach Eschborn war das Objekt vielfach als nahezu unvermietbar kategorisiert worden. Die Commerzbank zog wohl für den Fonds die Notbremse und zog selber in das Objekt ein. Inwieweit das jetzt ein positives Signal für Frankfurt ist, steht jedoch in den Sternen.

Insofern sieht Savills das tatsächliche Marktgeschehen eher verhalten. Vom Finanzsektor seien nach wie vor keine Impulse ausgegangen. Zudem gäbe es im kleineren Bereich zu wenig gute Produkte. Damit hätten die Nutzer z. T. keine attraktiven Alternativen zur Verlängerung ihrer existierenden Verträge gehabt. Aengevelt ordnet das Frankfurter Vermietungsergebnis angesichts der gesamtwirtschaftlichen Situation in Deutschland als robust ein.

Die Leerstände liegen in etwa in einer Bandbreite von 12 bis 12,5%. Sie haben sich nach einheitlicher Marktmeinung deutlich reduziert. Hinzu komme, dass ein Drittel der leerstehenden Flächen de facto nicht mehr marktgängig sei. Klaus Franken von Catella schätzt den Anteil des Sockelleerstandes durchaus noch höher ein. Der Leerstand werde auch weiter zurückgehen. Die Vorvermietungsquote für Fertigstellungen liege im laufenden Jahr bei 84%, betont Peter Kunz von Colliers.

Die Spitzenmiete bleibe weiterhin hoch. Colliers, BNPPRE und Savills sehen die nominale Spitzenmiete inzwischen bei 37,50 Euro. JLL bleibt dagegen zurückhaltend mit ca. 34 Euro, die jedoch auch einen deutlich positiven Trend zum Vorjahr darstellen. Die Durchschnittsmiete liegt bei Savills in etwa bei 17,75 Euro. Auch Colliers macht deutlich, dass in den neuen Stadtteilen wie dem Europaviertel und am Frankfurter Flughafen Projektentwicklungen bestünden, in denen Mietpreise zwischen 14,50 Euro und 18,50 Euro in einem Neubau möglich seien. Colliers erwartet einen Gesamtumsatz für das Jahr von etwa 500 000 qm. Savills bleibt mit 450 000 qm für 2013 etwas vorsichtiger. Aengevelt erwartet 475 000 qm.

Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 1,73 Mrd. Euro erreichte der Frankfurter Investmentmarkt laut BNPPRE ein außergewöhnlich gutes erstes Halbjahr und konnte den Vorjahresvergleichswert fast verdoppeln. Nur im Boom 2007 lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten noch höher. Damit konnte sich Frankfurt im bundesweiten Vergleich vor Berlin und München an die Spitze aller Standorte setzen. Einige großvolumige Deals pushten das Resultat. Der Verkauf der Hochhäuser Skyper und Galileo sowie des Büro- und Geschäftshauses One Goetheplaza als Teil des Prime-Portfolios pushten die Statistik. Damit stieg das Volumen pro Deal auf 44 Mio. Euro.

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