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Deka erwartet weiter sinkende Gewerbeimmobilienpreise

Der Sparkassen-Fondsanbieter Deka hat sein Gewinnziel für 2023 verfehlt. Darüber hatte PLATOW Sie bereits vorab informiert. Der Gewinn fiel leicht auf 972 Mio. Euro. Nach zwei Prognoseerhöhungen war eigentlich ein Niveau von 1,1 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro angestrebt worden.

Der Deka Trianon in Frankfurt am Main
Der Deka Trianon in Frankfurt am Main © DekaBank Deutsche Girozentrale

Grund für das schwächere Ergebnis war eine deutlich höhere Risikovorsorge für Gewerbeimmobilien. Für 2024 gab sich Deka-Chef Georg Stocker vorsichtiger und stellte lediglich ein Ergebnis von 700. Mio. Euro in Aussicht, was er mit dem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld begründete. Die Deka geht davon aus, dass die Krise am Büromarkt anhält. „Die Immobilienmärkte sind immer noch mehr oder weniger in Schockstarre,“ sagte der für Immobilien zuständige Vizechef Matthias Danne. „Es ist davon auszugehen, dass die Preise für Gewerbeimmobilien 2024 weiter sinken werden.“

Im vergangenen Jahr hat die Deka ihre Risikovorsorge mehr als verdreifacht. In der Immobilienfinanzierung stellte die Deka 143,2 Mio. Euro zurück. Im Spezialfinanzierungsgeschäft wurde dagegen Vorsorge von netto 19,9 Millionen Euro aufgelöst. Auch für 2024 geht die Deka von einer Risikovorsorge von etwa 100 Mio. für Immobilien aus. „Ich würde erwarten, dass wir in Europa noch die eine oder andere Wertberichtigung sehen werden,“ sagte Danne. Optimistischer zeigte er sich dagegen für Großbritannien und die USA. Dort sei der Boden bei den Preisen wahrscheinlich schon erreicht oder dies stehe kurz bevor.

Insgesamt belief sich das Engagement der Deka bei Gewerbeimmobilien Ende 2023 auf 8,2 Mrd. Euro. Davon entfielen 2,6 Mrd. auf die USA. Schwerpunkte sind Büroimmobilien sowie Shopping-Center und Logistik. Als eine Gefahr für das Geschäft gilt der Trend zu Homeoffice. Trotz des schwierigen Immobiliengeschäfts hatte die Deka eine gute Nachricht für ihre Anteilseigner, die Sparkassen. Diese können sich für 2023 über eine deutlich höhere Ausschüttung von 300 Mio. Euro (Vorjahr: 200 Mio.) freuen. jam

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