Deutsche Wohnen – Vonovia torpediert Fusion mit LEG
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Vonovia mit 370 000 Wohnungen bietet den Aktionären der Deutschen Wohnen (140 000 Wohnungen) eine Alternative zum Übernahmeangebot für die LEG Immobilien an. Das könnte schnell die Pläne von Deutsche Wohnen-Chef Michael Zahn und LEG-Vorsteher Thomas Hegel zunichte machen, eine voll wettbewerbsfähige Nummer zwei nach Zahl der Wohnungen bei gleichzeitiger möglicher Qualitätsführerschaft des Bestands zu etablieren. Genau darauf zielt denn auch Buchs Übernahme-Attacke ab.
Da eine „Endspiel-Fusion““ wahrscheinlich sehr teuer würde, versucht es Buch jetzt mit dem Motto „Divide et Impera““. Nach einer Reihe von Gesprächen mit wichtigen Investoren der Deutschen Wohnen sieht Buch einen Zusammenschluss von Vonovia und Deutscher Wohnen als tragfähiger und strategisch sinnvoller an als eine Fusion mit der LEG. Vonovia bietet sieben eigene Aktien sowie eine Barzahlung von 83,14 Euro für 11 Deutsche Wohnen-Papiere. Das entspricht einer Prämie von rund 9,8% auf Basis der unbeeinflussten Schlusskurse vom 8.10. 8,8 Mrd. Euro ist die Offerte schwer. Mit Schuldenübernahme sollen insgesamt 14 Mrd. Euro in die Hand genommen werden. Synergieeffekte in Höhe von 84 Mio. Euro pro Jahr vor Steuern wurden errechnet.
Das Angebot gelte aber nur, wenn zuvor die Hauptversammlung der Deutschen Wohnen die Übernahme-Offerte für die LEG kassiert, schränkt Buch listig ein. Buchs Argumentation zu Management-, Synergie- und Skaleneffekten hatte wir Ihnen schon vorgestellt. Der Vonovia-Chef ist laut Pressenotiz von der Vorgehensweise der Deutschen Wohnen und der LEG überrascht worden. Es hatte zuvor wohl schon erfolglose Gespräche gegeben. Buch zeigt sich offen für ein konstruktives Gespräch mit dem Deutsche Wohnen-Management, das von dem Vonovia-Angebot allerdings wenig begeistert sein dürfte. Über die zukünftige Hierarchie lässt die offizielle Pressenotiz der Vonovia denn auch keine Zweifel. „Das Portfolio der Deutsche Wohnen wird die Präsenz von Vonovia weiter stärken““, heißt es dort unmissverständlich. Was sich Buch unter einem „konstruktiven““ Gespräch vorstellt, zeigt indes seine Feststellung im „Handelsblatt““, dass die Priorität des Deutsche Wohnen-Managements für eine Fusion mit der LEG „ohnehin nicht mehr wichtig““ sei. Denn jetzt würde nicht mehr der Vorstand, sondern die Aktionäre entscheiden.
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