Immobilien

Deutsche Wohnimmobilien – Sorge vor Preisblase wächst

Der deutsche Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv sowohl für inländische Investoren als auch für Ausländer. Das zumindest meinen die Befragten einer Studie der Berlin Hyp und der Landesbank Berlin. Bei den Transaktionsvolumina erwarten die Befragten eine Konsolidierung bei Büro, Einzelhandel und Logistik. Bei Wohnimmobilien hingegen erwarten knapp 74% steigende Investmentzahlen.

05. Juni 2012

88% der Befragten geben dem deutschen Markt den Vorzug im europäischen Vergleich. Sogar 98% glauben, dass die deutsche Immobilie auch 2013 ein „sicherer Anlagehafen“ bleibt. Vor allem die im europäischen Vergleich gute wirtschaftliche Performance sowie das niedrige Zinsniveau sprächen für einen anhaltenden Nachfragedruck am deutschen Immobilienmarkt.

76% der Befragten glauben, dass vor allem ausländische Investoren auf dem deutschen Markt zunehmend aktiv werden. Das sorge auch für steigende Preise. Zumindest bei Büro- und Einzelhandelsobjekten glauben die Befragten jedoch nicht an eine Preisblasenbildung. Das sähe bei Wohnimmobilien schon anders aus. So sehen 90% der Befragten eine ungesunde Preisentwicklung am Wohnungsmarkt. Dies gelte am ehesten für Hamburg, München und Berlin. Gegen eine Blasenbildung spricht nach Ansicht der BerlinHyp und der Landesbank Berlin jedoch die weiterhin restriktive Kreditvergabe der Banken. Drei Viertel glauben, dass das zurückhaltende Engagement der Banken in den kommenden 12 Monaten der begrenzende Wachstumsfaktor für den deutschen Immobilienmarkt sein werde.

Insbesondere Managementimmobilien und Projektentwicklungen würden zunehmend Schwierigkeiten bekommen. 83% erwarten zudem, dass die Anzahl der Banken, die Finanzierungen über 100 Mio. Euro darstellen, weiter abnimmt und die neuen Eigenkapitalvorgaben in der Tendenz zu einer Verlagerung des originären Bankgeschäfts führen werden. Einen teilweisen Ausgleich könnten Versicherer bieten. Das erwarten zumindest 78% der Befragten. Dies schließe jedoch nicht die bestehende Finanzierungslücke. Es bleibe zudem die Frage der Auswirkungen von Basel III und Solvency II, die von den Experten eher skeptisch beurteilt werden.

Insgesamt ergeben die Umfrageergebnisse einen positiven Ausblick auf den deutschen Immobilienmarkt. Hoher Nachfragedruck, niedrige Zinsen und stabiles Wirtschaftsumfeld werden nachhaltig für eine hohe Attraktivität des Immobilienmarktes sorgen. Auch wenn kurzfristig Produktmangel und restriktive Kreditvergabe den Markt eher dämpfen, glauben die Befragten mittelfristig, dass der Immobilienmarkt in Deutschland sich positiv entwickeln werde.

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