Deutscher Büromarkt bleibt verhalten
Was die Reseracher allerdings als „verhalten“ beurteilen, liegt im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Rechnet man die „fetten“ Jahre 2007 und 2008 heraus, steht der Büromarkt gar nicht so schlecht dar. Dabei schlugen vor allem Großabschlüsse zu Buche, die sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Standorte auswirken. So zeigen Berlin, Frankfurt und Köln deutliche Rückgänge, während München, Hamburg und Essen starke Zuwächse verzeichnen.
An erster Stelle liegt München mit 154 000 qm Umsatz (+19%), gefolgt von Hamburg mit 108 000 qm (+27%) und Düsseldorf mit 72 000 qm (+3%). Der einstiege Spitzenreiter Frankfurt kommt nur noch auf 57 000 qm, was einem Rückgang von 58% entspricht. Im vergangenen Jahr rettete Frankfurt noch den Umsatz mit dem zweitbesten Jahr seit 7 Jahren. Berlin kommt auf 87 000 qm (-20%), Köln auf 57 000 qm (-22%) und Essen auf 45 000 qm (+181%). In Leipzig sank der Umsatz mit 18 000 qm um ein Drittel. Die Leerstände haben sich an allen Standorten weiter abgebaut und liegen aktuell bei 7,42 Mio. qm (-9%). Besonders in Berlin (-20%) und Leipzig (-13%) sowie in München (-10%) und Köln (-8%) sind die Leerstände deutlich gesunken. Vor allem moderne Flächen sind knapp. Ihr Angebot liegt mit 2,26 Mio. qm 14% unter dem des Vorjahres. Sie kommen nur noch auf einen Anteil von 31% am gesamten Leerstandsvolumen.
Die Spitzenmieten sind an fünf der acht Standorte gestiegen. Besonders in Düsseldorf erhöhte sich die Spitzenmiete um 8%. Aber auch in Frankfurt und Leipzig konnte die Spitzenmiete um 4% zulegen. Trotz des noch etwas verhaltenen Jahresauftakts und des nicht ganz störungsfreien gesamtwirtschaftlichen Umfelds deutet bislang noch nichts darauf hin, dass eine spürbare Abkühlung auf den Vermietungsmärkten zu erwarten ist. Mit einer Belebung der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte dürften auch die Flächenumsätze wieder anziehen. Für das Gesamtjahr 2013 ist deshalb voraussichtlich von einem Ergebnis auszugehen, das sich in etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der letzten zehn Jahre bewegen dürfte. Gleichzeitig wird sich der Leerstandsabbau fortsetzen, wenn auch mit etwas verminderter Geschwindigkeit und vor allem im Marktsegment der Büroflächen mit moderner Ausstattungsqualität, fasst BNPPRE-Geschäftsführer Piotr Bienkowski die weiteren Perspektiven zusammen.