Immobilien

DIC Asset übertriff Plan

Mit einer der wohl ruhigsten Hauptversammlungen einer Immobilien-AG wartete am Dienstag die DIC Asset auf. Auf unserer positiven Watchlist steht das Unternehmen, da es den Versuchungen der Boom-Hochbewertungen widerstand. Das wurde in der Krise belohnt. Auch aktuell hält sich die DIC laut Vormann Ulrich Höller trotz eines schwachen Umfelds und Zurückhaltung der Investoren außerhalb der Core-Lagen in allen Punkten im Plan.

05. Juli 2012

Mit gerade einmal drei Redebeiträgen und einer Sachfrage traten Aktionärsschützer und Aktionäre auf. Die These, „Kontinuität, Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit zahlt sich aus“, war denn auch keine Vorstandsbotschaft, sondern das Statement eines Aktionärsschützers.

Mit dem Aktienkurs (-36% in 2011) kann indes niemand zufrieden sein. Zum einen wird aktuell die fremdfinanzierte Immobilienbranche pauschal abgestraft und zum anderen geriet die Aktie voll in den Sog der Krisenmeldungen. Das hatte aber Höller schon vorweg genommen. So blieben als Kritikpunkte, dass das Vergütungssystem nicht durch die HV genehmigt sei, obwohl die Vergütung doch sicher problemlos genehmigt würde. Die DIC-Damenquote erfüllte auf Nachfrage auch die Anforderungen des Aktionärsschutzes. Mit Blick auf das Immobiliengeschäft betonte Höller, dass das Geschäftsmodell der DIC auf eine Steigerung der Mieteinnahmen und die daraus resultierende Werterhöhungen ausgerichtet sei. Leerstand gehöre zum Geschäftsmodell, da durch Senkung des Leerstands die höchsten Steigerungen der Mieteinnahmen zu erzielen seien. Das schließe den Vergleich mit Vollvermietungsinvestoren aus.

Neben dem Zahlenwerk blieben als zentrale Botschaften Höllers die mehr als ordentliche Vermietungsleistung, die erfolgreiche (Re-)Finanzierung und die Portfolioentwicklung. 2011 wurden 247 000 qm vermietet. Im ersten Halbjahr 2012 steigerte sich die Vermietungsleistung im Vorjahresvergleich weiter auf 105 000 qm. Der Leerstand konnte um 2 Prozentpunkte auf 12,4% gesenkt werden. Jahresendziel 2012 sind 11,5%. Finanzierungen, so Höller, würden grundsätzlich langfristig abgeschlossen, das heißt in der Regel über 5 Jahre oder mehr. Es sei auch in der Vergangenheit keine einzige Finanzierung über Verbriefungen arrangiert worden. Im ersten Semester wurde in 11 Transaktionen ein Finanzierungsvolumen von rund 500 Mio. Euro bearbeitet. Alle für 2012 geplanten bzw. erforderlichen Refinanzierungen sind bereits umgesetzt oder zugesagt. Darunter war die Umfinanzierung eines Portfolios mit mehr als 90 Mio. Euro. Neuer Darlehensgeber ist die HSH Nordbank. Wesentliches Ziel im vergangenen Jahr war der Ausbau des Portfolios um 200 Mio. bis 300 Mio. Euro. Dafür waren durch zwei Kapitalmaßnahmen über 120 Mio. Euro eingeworben worden. Tatsächlich wurden dann Akquisitionen für rund 300 Mio. Euro getätigt. Im Zielsegment der DIC mit Mietsteigerungsperspektiven bestehen derzeit gute Einkaufsmöglichkeiten. Für den Immobilien-Spezialfonds „DIC Office Balance I“ gab die DIC den Erwerb des Neubaus „Loftwerk“ für 44 Mio. Euro an einem sehr guten Bürostandort in Frankfurt/Eschborn, der aktuell von der Hochtief Projektentwicklung erstellt wird, bekannt. Die Hauptversammlung hat bei einer Präsenz von rund 73% bei sämtlichen Tagesordnungspunkten den Vorschlägen der Verwaltung mit großer Mehrheit zugestimmt. Dazu gehört die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,35 Euro je Aktie (2011: 0,35 Euro) mit einer aktuellen Dividendenrendite von rund 5,2%.

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