Immobilien

Eigenkapital-Investoren profitieren von Bankenschrumpfung

Die europäischen Mietmärkte entwickeln sich laut einer aktuellen Recherche von iii-Investments in Kerneuropa bei stabilen bis leicht steigenden Spitzenmieten und nur leicht rückläufigen Flächenumsätzen unerwartet robust. Trotz Rezessionstendenzen zeichne sich ein deutlicher Rückgang der Leerstände ab.

Zurückzuführen sei diese Entwicklung auf das unverändert geringe Volumen an Projektentwicklungen ohne Vorvermietung. Auf Grund der veränderten Eigenkapitalvorschriften seien Banken weiterhin sehr zurückhaltend bei der Fremdfinanzierung von Projektentwicklungen. Das aktuelle iii-Marktthermometer sieht unverändert Deutschland mit Berlin, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart, Schweden mit Stockholm und Österreich mit Wien im oberen Bereich. Auf Grund der positiven Mieterwartungen bei kurzlaufenden Mietverträgen sieht iii-Research bei Core-Objekten in den deutschen Märkten ein gutes Rendite-Risiko-Verhältnis. Core-Immobilien mit langlaufenden Mietverträgen seien bei Anfangsrenditen von 4,5% hingegen nicht mehr attraktiv. Für die Krisenländer Spanien, Italien und Portugal stelle sich dagegen durchaus die Frage, ob – aus antizyklischer Perspektive – der Einstiegszeitpunkt in die Immobilienmärkte näher rücke. iii bleibt jedoch vorerst bei der Auffassung, dass die Preise bei weitem nicht so gefallen seien, wie es die wirtschaftliche Verfassung der Länder erfordere. Die Anfangsrenditen blieben mit 5,5 bis 6% unverändert unattraktiv. Entsprechend sieht iii die Immobilienstandorte Barcelona, Lissabon, Madrid, Mailand und Rom weiter am Ende des Thermometers. Eine Erholung sehen die Experten lediglich in Dublin. Knappheit an erstklassigen Flächen verbinde sich hier mit einer rückläufigen Staatsanleiherendite und verbesserten Produktivitätskennziffern. Zurückhaltender ist iii für Paris und London.

Auch die Investmentmärkte seien europaweit durch die geringe Fremdkapitalverfügbarkeit beeinflusst. Für Core+ und value-added-Objekte stellten Banken kaum Finanzierungen bereit, die über 50% des Beleihungswertes hinausgingen. Alternative Finanzierungsformen könnten diese Lücke bislang nicht schließen. Deshalb sieht Reinhard Mattern, Geschäftsführer von iii-Investments, derzeit Chancen für eigenkapitalstarke Investoren. Wer nicht auf Fremdkapital angewiesen sei, könne sowohl als Erwerber als auch als Fremdkapitalgeber attraktive Renditen erzielen. Dies gelte insbesondere für Objekte aus den Segmenten Core+ und value added.

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