JLL

Einzelhandel – Quartalszahlen zeigen schon Corona-Schleifspuren

Während die meisten aktuellen Marktberichte eher Schnee von gestern sind, laufen diesmal die Einzelhändler voran. Sie mussten schnell reagieren. Zwar führten laut JLL frühe Abschlüsse im Januar und Februar, die bereits Ende vergangenen Jahres angebahnt wurden, noch zu einem normalen Start ins Jahr, mit der Schließung der meisten Läden kamen die laufenden Anmietungsprozesse jedoch abrupt zum Erliegen.

Im ersten Quartal wurden nur 102 600 qm (-13%) bei 214 Abschlüssen (-20%) umgesetzt. Von den insgesamt 34 Großanmietungen entfielen nur neun auf die Big 10-Standorte. Die Top 10 kamen gerade einmal auf 34 300 qm. Generell zeige sich gerade in den Big 10 inzwischen der Trend, ehemals handelsgenutzte Großflächen in Büros oder kleinteiligere Ladenflächen umzunutzen, erläutert Dirk Wichner, Head of Retail Leasing.

Nur Düsseldorf, Stuttgart und Nürnberg konnten zulegen. Alle anderen Top-Standorte stürzten ab. Düsseldorf profitierte davon, dass die neuen Mieter des Prestigeobjekts „Kö-Bogen II“ jetzt bestätigt seien und in die Statistik eingingen. Derzeit stehen viele Händler mit ihren Vermietern in Verhandlungen über Stundungen und Aussetzungen der Mietzahlungen. Vor diesem Hintergrund bezweifelt Helge Scheumann, Head of Research, dass die Spitzenmieten auf dem aktuell hohen Niveau gehalten werden können. In den Big 10 stagnieren die Spitzenmieten bereits seit 2017.

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