Einzelhandelsstandort München bleibt Nummer 1
In den reinen Citylagen wurden 2012 etwa 3 Mrd. Euro Einzelhandelsumsatz erzielt. Gegenüber München mit 26,7% City-Verkaufsflächenanteil liegen Hamburg (12,7%), Berlin (11,1%) und Köln (18,8%) mit der City-Bedeutung deutlich niedriger. Mit 6 600 Euro Umsatz pro qm weist die Münchener Innenstadt auch die höchste Flächenproduktivität bundesweit aus. Toplagen sind Neuhauser Straße/Kaufinger Straße/Marienplatz mit dem höchsten Mietniveau von 340 Euro, gefolgt von Maximilianstraße/Perusastraße als Inbegriff der Luxusmeile mit 250 Euro bei Kleinflächen. Theatinerstraße/Weinstraße/Rosenstraße mit den bekannten „Fünf Höfen“ folgen mit 240 Euro auf Rang drei.
Die Renditen bleiben laut Comfort niedrig. Für Topobjekte werden zwischen der 25-fachen und 30-fachen Jahresnettomiete aufgerufen. Die entsprechenden Bruttoanfangsrenditen betragen 3,3 bis 4%. Bezogen auf die echte Anlagerendite sind hier noch einmal 8 bis 11% Erwerbsnebenkosten in der geplanten Haltedauer zu amortisieren sowie die nicht umlagefähigen Nebenkosten zu berücksichtigen. Bei 10-jährigen Refurbishment-Perspektiven ist die für die Rechenbarkeit notwendige Hoffnung auf Mietsteigerungen recht ambitioniert. Hierfür kommen laut Comfort inzwischen ausschließlich noch Family-Offices in Frage. Klassische institutionelle Investoren weichen von den echten 1A-Lagen auf Stadtteillagen aus. Spektakulärster Großdeal war wohl der Verkauf von Karstadt Sport in der Neuhauser Straße der Signa-Gruppe an ein Münchener Family-Office. Das erste spektakuläre russische Investment war die Projektentwicklung Residenz Ost von LBBW und Accumulata, das an ein russisches Familiy-Office verkauft wurde.