Einzelhandelsvermietung auf hoher Basis im Rückwärtsgang

Trotz guter Umsätze expandiert der Handel selektiv und ist auf Risikominimierung ausgelegt. Der Trend zu Top-Innenstadtlagen ist dabei ungebrochen. Nur Idealflächen rechtfertigen Spitzenmieten. Die Anforderungen werden durch die zunehmende Anzahl unterschiedlicher Konzepte vielfältiger. Der Rückgang der Shopping Center-Vermietungen von 45 auf 23% ist vor allem durch die geringe Neubauaktivität begründet.

Stark nachgefragt waren im ersten Halbjahr 2012 die Stadtteillagen. Dafür sorgte die wiedererstarkte Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels, der vermehrt die wohnortnahe Versorgung vorantrieb. Niederländische Filialisten, wie Scotch & Soda, Mexx und Rituals, bilden die stärkste internationale Einzelhandelsgruppe mit insgesamt 24 Anmietungen. Allein 22 neue nationale und internationale Konzepte kamen im ersten Halbjahr auf den Markt. Ebenso verdichteten viele internationale Einzelhändler mit Zweit- oder Drittablegern ihr Filialnetz und trugen so positiv zur Entwicklung bei. Die Branchen Bekleidung, Lebensmittel und Gastronomie dominierten wie in den Jahren zuvor die Nachfrage. Der Marktanteil der Bekleidung war im ersten Halbjahr mit 28% stark gesunken (-9,3 Prozentpunkte). Dies ist in erster Linie durch die geringe Neubauaktivität von Shopping Centern begründet. Der durchschnittliche Flächenanteil an Bekleidung im Branchenmix eines Shopping Centers liegt erfahrungsgemäß bei ca. 60%. Alle Top Ten-Städte, mit Ausnahme von Bonn, haben über 500 000 Einwohner. Berlin führt mit 88 neuen Vermietungen vor Hamburg mit 71 und Frankfurt mit 44 Vermietungen.