Ende des Single Tenant-Booms bei Geschlossenen Fonds?
Speziell beim Vodafone Fonds der DFH drücken Platzierungsgarantien. Im Gegensatz zu den VGF-Zahlen zur gesamten Branche werden für die VGF-Quartalszahlen nur die Mitglieder des Verbandes befragt. An der Erhebung für das 3. Quartal 2011 haben alle 44 der im Verband organisierten Anbieterunternehmen teilgenommen. Ausländische Immobilienfonds machten 7% gut und sammelten 140,4 Mio. Euro bei Anlegern ein. Der Anteil institutioneller Investoren stieg um das Zweieinhalbfache auf 76,2 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorquartal sank der Anteil um 14%.
Außerhalb der Immobilienszene sah es geradezu trostlos aus. Im 3. Quartal 2011 haben die VGF-Emissionshäuser geschlossener Fonds insgesamt 667 Mio. Euro bei Anlegern eingesammelt. Das ist weniger als im Vorjahr (-19%) und seitdem auch das schlechteste Quartal. Die Pfeile zeigen seit 2009 drastisch nach unten. Zu den Verlierern gehören diesmal auch Energiefonds, die sonst noch die Stellung hielten. 54,2 Mio. Euro sammelten Energiefonds ein (-67%). Besonders Solarfonds verloren ca. 80% und konnten nur noch 25 Mio. Euro bei Anlegern gewinnen. Flugzeugfonds verloren 70%. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Platzierungszahlen allerdings wieder leicht von 51,1 Mio. Euro auf 59,3 Mio. Euro. Schiffbeteiligungen spielen im Gerüchteumfeld drohender Pleiten keine Rolle mehr. Sie konnten nur noch 35,3 Mio. Euro einsammeln (-61%).
Laut VGF-GF Eric Romba liegt der Rückgang der Eigenkapitalplatzierungen bei geschlossenen Fonds auf einer Linie mit den Mittelabflüssen bei Investmentfonds und sei damit Spiegelbild der Euro-Krise. Anleger seien nach Einschätzung des Verbandes derzeit nur in sehr geringem Maße bereit, ihre vorhandene Liquidität in mittel- und langfristigen Kapitalanlagen zu binden. Allerdings ist der Geschlossene Fonds seit der VGF-Kampagne „Geschlossene Fonds – Das kleine Wirtschaftswunder“ mit optimistisch definiertem und interpretiertem Zahlenmaterial verstärkt in die Diskussion geraten. Der Glaube an große Konzernnamen und Mietverträge wurde in der Krisenfolge wie auch 2004 zum Hype. Allerdings bricht der Trend dann schnell ab, wenn die Krisenangst vorbei ist. Dies geschah 2005/2006. Diesmal gehen allerdings die Krisen ineinander über. Das rettet vielleicht die Konzern-Immobilien über die Runden, führt aber zu genereller Anlegermüdigkeit.