Immobilien

Engel & Völkers – Was Permira mit dem Ladenhüter vorhat

Lange hat die Investmentboutique GCA Altium nach einem Käufer für die Maklerfirma Engel & Völkers gesucht. Nicht nur EQT, auch viele andere PE-Investoren haben abgewinkt, bevor Permira unterzeichnet hat. E&V-Mitgründer und Haupteigentümer Christian Völkers, der als AR-Chef an Bord bleibt, erhält für rd. 60% gut 400 Mio. Euro.

Permira-DACH-Chef Jörg Rockenhäuser freut sich über „eine der stärksten Marken“ im Maklergeschäft. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. Mit 900 Büros weltweit ist es mit der viel gerühmten Exklusivität bei E&V nicht mehr weit her. Zahlreichen Maklern brechen wegen des harten Wettbewerbs um knappe Objekte Einnahmen weg. Da wird auch das Reihenhaus schnell exklusiv. Die neue Maklerverordnung im Kernmarkt Deutschland tut ihr Übriges. Um den Courtageumsatz der 11 500 selbständigen Makler, von denen E&V eine Provision erhält, weiter zu steigern (Ziel 2021: 1 Mrd. Euro), müssen ständig neue Büros geöffnet werden.

Permira will bei E&V künftig vor allem das digitale Geschäft mit Immobilien-Vermarktungsplattformen ausbauen und den selbständigen Maklern dazu Tools anbieten. Das klassische Geschäft dagegen wird sich der neue Mehrheitseigner genauer ansehen, insbesondere da, wo E&V bereits stark präsent ist. Allein in Deutschland verfügen die Hamburger über 250 Büros. Zur Unzeit kommen da die Schadenersatzprozesse rund um ein inzwischen in Konkurs gegangenes Ferienresort-Projekt in Kanada. E&V war daran nicht direkt beteiligt, hat dem Finanzvertrieb aber die Namensrechte gegen Gebühr überlassen. Die starke Marke hat auch da viele angelockt.

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