Immobilien

Europas Bauindustrie wird von Frankreich dominiert

Die aktuelle Studie „European Powers of Construction 2012“ von Deloitte ermittelt die größten Bauunternehmen Europas. Spitzenreiter ist demnach das französische Unternehmen Vinci mit einem Umsatz von 38,6 Mrd. Euro in 2012, gefolgt von der spanischen Hochtief-Mutter ACS mit 38,4 Mrd. Euro Umsatz. Unter den Top 10 sind allein vier Unternehmen aus Frankreich.

Bouygues folgt auf Platz drei mit 33,5 Mrd. Euro Umsatz, Eiffage (Platz 6) mit 14 Mrd. Euro und Colas (Platz 8) mit 13 Mrd. Euro. Alle französischen Unternehmen zusammen verbuchen knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes. Nur zwei deutsche Unternehmen haben es noch unter die größten 10 geschafft. Hochtief bleibt unverändert auf dem vierten Rang mit 25,5 Mrd. Euro Umsatz und Bilfinger verbessert sich um einen Platz auf den zehnten Rang mit 8,5 Mrd. Euro. Deutsche Unternehmen machen knapp 10% des Gesamtumsatzes aus.

Insgesamt kämpfe die Branche weiterhin mit sinkenden Margen, auch wenn sich die finanzielle Gesamtsituation gegenüber dem vergangenen Jahr leicht entspannt habe. In der Europäischen Union wird ein Aufwärtstrend erst 2014 erwartet. In diesem Jahr sind innerhalb der schwachen Euro-Zone nur in Deutschland, Österreich, Slowenien und der Slowakei Umsatzsteigerungen zu erwarten.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 260 Mrd. Euro in Bauleistungen investiert. 11 der 20 Top-Unternehmen erzielen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes nicht im Heimatland. Hochtief, ACS und Skanska erwirtschaften sogar mehr als drei Viertel außerhalb ihrer heimischen Grenzen. Die großen Bauunternehmen Europas setzen vermehrt auf Diversifikation, um ihre Profitabilität zu erhöhen. Im eigentlichen Kerngeschäft, dem Bausektor, lassen sich nur noch ca. 2,6% Marge erzielen. Bei den Leistungen außerhalb des angestammten Kerngeschäfts wie beispielsweise Industriedienstleistungen, Konzessionsgeschäft oder dem Energiesektor liegen die Margen noch bei 11,2%.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse