Immobilien

EZB bleibt mit Bankenaufsicht im Eurotower

Der Eurotower dürfte, sobald das Zahlenwerk vorliegt, wieder ein interessantes Beispiel für die Entwicklung des Frankfurter Immobilienmarktes sein. Für den Eigentümer RFR Holding der beiden deutschstämmigen Immobilien-Investoren Aby Rosen und Michael Fuchs dürfte es sich bei dem Verbleib von Teilen der EZB um einen schwer erarbeiteten Glücksfall handeln.

Der 148 m hohe Eurotower war eine der ersten echten Landmarks Frankfurts. Das 40 Geschosse zählende, früher als BfG-Hochhaus bekannte Gebäude wurde von Richard Heil und Johannes Krahn entworfen und 1977 von der BfG, die später von der SEB übernommen wurde, bezogen. Rund 1 000 Mitarbeiter der zukünftigen europäischen Bankenaufsicht, die der EZB angegliedert wird, werden nach Umzug der EZB in den neuen Tower im Osthafen und umfangreicher Modernisierung das Gebäude mit eigenem U-Bahn-Zugang beziehen.

Im Hinblick auf den 1995/96 vorgenommenen nutzungs-spezifischen Ausbau für die EZB mit rund 70 qm pro Mitarbeiter hätte ein Leerstand zu einem monetären Desaster für die Eigentümer werden können. Damals griff unsere Berechnung sogar „Bild“ als Beispiel für Behördenluxus auf. Wir erinnern uns an das Gespräch mit dem damaligen Degi-Chef Klaus Hohmann, der uns den Einkauf des gerade von Köllmann für 3 000 DM/qm modernisierten Gebäudes noch vor dem EZB-Mietvertrag begründete. Für den späteren EZB-Einzug waren noch zusätzliche teure sicherheitstechnische Umbauten nötig.
Die Degi zahlte nach unseren Erinnerungen als Kaufpreis vor EZB wegen der Vermietungsrisiken „nur“ die 18-fache Jahresmiete auf Basis einer kalkulierten Miete von 80 DM. Auch wir fanden das damals völlig normal. Soviel dürfte die EZB heute kaum an Miete zahlen. Für den Eintritt damaliger Erwartungen müssten heute inflationiert knappe 60 Euro bezahlt werden. Viel mehr als die Hälfte dürften heute effektiv nicht herumkommen. 2007 ging das Landmark-Gebäude im Boom an die RFR Holding, so dass die Degi noch recht gut herauskam. Jetzt steht wieder eine Modernisierung an. Sobald die Zahlen auf dem Tisch liegen, kalkulieren wir für Sie neu.

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