Immobilien

Fondsanleger zahlen wieder höchste Einkaufspreise

Die Einkaufsmultiplikatoren von Büroimmobilien erreichen wieder das Hype-Niveau von 2008. Die Krise hatte zunächst dazu geführt, dass sich die Preise neuer Fonds der Nachkrisenzeit 2009 um mehr als zwei Zähler von 16,5 auf 14,3 verminderten und so aus langfristiger Sicht wieder „normalisierten“. Allerdings stellt auch 14,3 kein Niedrigpreisniveau dar, da gut vermietete Immobilien gerade auch in der Krise gesucht waren.

Jetzt meldet Scope, dass inzwischen die Einkaufspreise bezogen auf die Miete wieder deutlich angezogen haben und beinahe das Niveau von 2008 erreichen. Scope hat die Einkaufsfaktoren von 114 geschlossenen Fonds, die zwischen 2008 und 2011 im In- und Ausland in bereits fertiggestellte Büroimmobilien investierten, untersucht. Die Einkaufspreisentwicklung in neuen Fonds verlief parallel zum Markt. Sowohl bei Auslands- als auch bei Deutschlandfonds wurde 2008 noch relativ teuer eingekauft. Für deutsche Büroobjekte, die 2008 in Form eines Geschlossenen Fonds auf den Markt kamen, bezahlten Initiatoren im Schnitt das 16,5-fache. Im Folgejahr sank der Multiplikator um über zwei auf 14,3. 2010 und 2011 stiegen die Einkaufsfaktoren auf das 15,1- bzw. 15,7-fache. Allerdings ist offen, inwieweit die geänderten Faktoren von Qualitätskomponenten abhängen.

Die Schwankungen der Faktoren fallen bei Deutschlandfonds etwas stärker aus als bei Auslandsimmobilienfonds. Das verwundert zunächst, da ja gerade der deutsche Immobilienmarkt doch als Hort der Stabilität gilt. Andererseits brach der Auslandsfondsmarkt z. T. völlig ein, so dass antizyklische Einkaufschancen z. B. in den USA nicht genutzt werden konnten. Stattdessen wurde auf kleinerer Flamme in teurere und stabilere Büromärkte wie Luxemburg, Österreich und die Niederlande investiert. Bei den Auslandsimmobilienfonds fiel der Rückgang der Einkaufsfaktoren von 16,3 im Jahr 2008 auf 14,8 im Jahr 2009 um etwa 0,65 Punkte geringer aus als bei den Deutschlandfonds. 2010 erreichten die Faktoren das 14,9-fache und 2011 das 16,1-fache.

Blickt man auf einzelne Märkte wie z. B. London, wird die vergleichsweise hohe Volatilität internationaler Metropolen deutlich. Allerdings sind die Beispiele nur singulär und mangels qualitativen Vergleichs evtl. nur eingeschränkt aussagefähig, da in branchentypischer Prozyklik in den vergangenen Jahren relativ wenig London-Fonds auf den Markt kamen.

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