Immobilien

Gewerbeimmobilien-Hausse setzt sich fort

Für 2014 erwartet der IVG Market Tracker in der Summe ein gutes Jahr an den gewerblichen Immobilienmärkten in Europa. Die kapitalmarktinduzierte Hausse werde weitergehen. Allerdings weist IVG Research daraufhin, dass sich hinter dem kurzfristig positiven Gesamtbild ein Strukturwandel verberge, der das klassische Marktgefüge stark verändern werde. Kernpunkt der Veränderung sei die „Divergenz“ der auseinander strebenden europäischen Immobilienmärkte.

Das Auseinanderdriften der Bürovermietungsmärkte werde anhalten. Insgesamt blieben die europäischen Bürovermietungsmärkte 2014 wenig dynamisch. Grund seien die Anpassungsprozesse an ein stabiles 
makroökonomisches Gleichgewicht. Damit blieben Flächenerweiterungen die Ausnahme. Die hohen Leerstände in dezentralen Lagen führten zu einem starken Wettbewerb, so dass die Durchschnittsmieten in Nebenlagen eher fallen als steigen würden. Positiv werde sich dagegen das Spitzensegment mit oft niedrigen Leerständen entwickeln. Eine tendenziell gute Situation der Unternehmen, die niedrigen Zinsen und auch das niedrige absolute Niveau der Spitzenmieten begründen 2014 eine hohe Umzugsbereitschaft von Firmen.

Häufig lägen die Spitzenmieten unter dem Niveau der Jahre 2006 bis 2008, in denen sehr viele Mietverträge abgeschlossen wurden. In Deutschland sind oft noch nicht einmal nominal die Spitzenmieten des Jahres 1993 erreicht. Überdurchschnittlich werden sich die deutschen Bürozentren sowie London und Stockholm entwickeln. Die zunehmende Verknappung im Spitzensegment führe dort auch zu einer Nachfrage nach qualitativ schwächeren Flächen. Hohe Risiken sieht die IVG weiterhin vor allem für die südeuropäischen und niederländischen Märkte. In beiden Regionen habe lediglich das Spitzensegment den unteren Wendepunkt erreicht. Für schwache Objekte und Lagen zeichne sich dagegen auch langfristig keine Bodenbildung ab.

Die deutliche Mehrheit der Investoren werde zwar auch 2014 in erster Linie Core-Immobilien nachfragen, jedoch würden die Risikoklassen „Value-Added“ und „Opportunistic“ eine anziehende Dynamik aufweisen. In Südeuropa, Irland und in den Niederlanden hätten die Preise und Verkehrswerte für Problem-Objekte zumindest teilweise ihr neues Gleichgewicht bereits gefunden. Zumindest seien die Preise so weit gefallen wie z.B. in Spanien, dass zunehmend eigenkapitalstarke, opportunistische oder auch private bzw. lokale Investoren wieder einkaufen würden. Bei weiterhin niedrigen Zinsen und guten Vermietungsmärkten erwartet IVG Research unverändert niedrige Spitzenrenditen. Die Bedeutung der Banken bei der Immobilienfinanzierung nehme ab. Institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen würden 2014 ihre Aktivitäten auf den Immobilienfinanzierungsmärkten weiter ausweiten. Unternehmensanleihen würden an Bedeutung zunehmen. Langfristig erwartet die IVG hier eine Annäherung an die Finanzierungsstruktur in Nordamerika.

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