Immobilien

Hamburger Zinshausmarkt hat seinen Höhepunkt überschritten

In Hamburg ging 2012 die Zahl der Verkäufe im Vorjahresvergleich um 4% auf 404 Transaktionen zurück. Das Umsatzvolumen reduzierte sich jedoch lediglich um 3% auf rund 873 Mio. Euro. Dies entspricht einem Anstieg des durchschnittlich gehandelten Objektvolumens auf 2,16 Mio. Euro. Die Nachfrage nach Wohn- und Geschäftshäusern übersteigt weiterhin das Angebot, berichtet Engel & Völkers im seinem aktuellen Marktreport.

Das günstige Zinsniveau und das positive Klima für Sachwertinvestitionen wirken in Verbindung mit einem knappen Angebot stützend auf das Preisniveau. Die hohe Nachfrage führt dazu, dass inzwischen in nahezu allen Lagen gekauft wird. Käufer sind vor allem eigenkapitalstarke, lokale Erstkäufer oder private Bestandshalter. Ihr Hauptmotiv ist der Mangel an Investitionsalternativen. Ausländische Investoren sind auf dem Markt nur punktuell aktiv. Institutionelle Bestandshalter nutzen die aktuelle Hochpreisphase, um Gewinne zu realisieren.

Mit einer Leerstandsquote von 1,6% belegt Hamburg einen bundesweiten Spitzenplatz. Insbesondere kleinere Wohneinheiten für ein bis zwei Personen werden ungebremst nachgefragt. Die Attraktivität der Hansestadt resultiert, wie auch in den anderen bevorzugten Metropolregionen, vor allem aus der Zunahme der Haushalte. Während die Bevölkerung mit 1,77 Mio. Einwohnern annähernd konstant blieb, legte die Zahl der Haushalte von 971 000 auf 989 000 zu. Während die Renditen und vice versa die Multiplikatoren inzwischen ausgereizt scheinen, haben die Preise in sehr guten Lagen auf Grund der immer noch leicht steigenden Mieten auf durchschnittlich 3 300 pro qm zugelegt. In guten Lagen werden im Schnitt 2 500 Euro bezahlt. Dagegen sind einfache Lagen mit einem Durchschnitt von 1 400 Euro deutlich preiswerter. Die Mieten liegen in der Spitze bei bis zu 22 Euro pro qm. In guten Lagen erreicht die Spanne einen Wert zwischen 10,50 Euro und 15 Euro.

Der Markt für Zinshäuser in den klassischen, beliebten Stadtteilen rund um die Alster und an der Elbe ist angesichts des niedrigen Objektangebots zum Stillstand gekommen. Ein Teil der Gutachterausschüsse meldet nur noch kleine einstellige Transaktion in Toplagen. Engel & Völkers empfiehlt auf Grund der ausgereizten Preise, in interessante Stadtteillagen zu investieren, da hier auch noch die Mietanpassungspotenziale oftmals größer seien als in den Topregionen. Insgesamt sollte das Preisniveau nur noch im Einzelfall ansteigen.

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