Hanse Merkur – Corona-Krise hat bislang wenig geschadet
Dennoch hat die Corona-Pandemie dem mittelständischen Versicherer in den ersten fünf Monaten des Gj. ihren Stempel aufgedrückt. Das Geschäftsfeld Reise und Freizeit befindet sich gemeinsam mit den Partnern aus der Touristik im Krisenmodus. Die Erschließung neuer Märkte ist derzeit stark erschwert. Bis Jahresende dürften sich die Beitragsrückgänge in der Reiseversicherung im Verhältnis zum Vorjahr auf 50 Mio. Euro bis 60 Mio. Euro addiert haben, was einem Umsatz-einbruch von 20 bis 30% entspricht. Es bleibt das geschäftspolitische Ziel, diesen Beitragsabrieb durch ein Prämienplus in den Geschäftsfeldern Kranken, Leben und Schaden/Unfall zu kompensieren und bei einem leichten Wachstum von rd. 1% erstmals eine Beitragseinnahme von über 2,3 Mrd. Euro zu erreichen.
Im abgelaufenen Gj. verzeichnete die Hanse Merkur Gruppe Bruttobeitragseinnahmen von 2,29 Mrd. Euro (+11,7%), wobei das Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege um 6 (Branche: 2,9)% auf 1,6 Mrd. Euro zulegte. Die Gesellschaft verzeichnete mit über 7 700 Vollversicherten den zweithöchsten Nettozugang in der Privaten Krankenversicherung. Den größten Sprung machte aber mit über 66% auf 355 Mio. Euro das noch relativ kleine Segment Risiko- und Altersvorsorge. Im Bereich Reise und Freizeit ging es lediglich um 1,3% auf über 222 Mio. Euro nach oben.
Große Hoffnungen setzt der Hamburger Versicherer künftig in die Schaden- und Unfallversicherung, die im vergangenen Jahr Beitragseinnahmen von rd. 79 Mio. Euro (+3,7%) verzeichnete. Mit Arne Bröker hat Hanse Merkur erst kürzlich einen Vertriebsexperten von der MLP-Tochter Domcura geholt. Er soll den Auf- und Ausbau der vertrieblichen Aktivitäten in der Organisation Makler & Mehrfachagenten vorantreiben. In diesem Geschäftsfeld positioniert sich die Gesellschaft im ertragreichen Privatkundengeschäft damit neu.