Immobilien

Hotel-Transaktionen unter Vorjahr

Das Hoteltransaktionsvolumen in der Region EMEA, dem Analysten-Konstrukt, das Europa, Middle-East sowie Afrika zusammenfasst und dessen analytische Aussagefähigkeit bislang niemand verständlich erläutern konnte, ist nach Angaben von Jones Lang LaSalle Hotels (JLL) 2012 um 4% auf 8,5 Mrd. Euro gesunken. Wichtiger ist aber, dass der 10-Jahresschnitt der Hoteltransaktionen von 11,35 Mrd. Euro um knapp 21% verfehlt wurde.

Mit 2,3 Mrd. Euro ist das meiste Kapital für Hotels nach Großbritannien geflossen. Allerdings holen Frankreich mit 1,7 Mrd. Euro und Deutschland mit 1,3 Mrd. Euro Transaktionsvolumen inzwischen deutlich auf. Der Anteil der europäischen Investoren am EMEA-Umsatz ging um 22% auf aktuell 36% bzw. 3,2 Mrd. Euro zurück. 2012 überwogen Einzeltransaktionen, die mit 6,1 Mrd. Euro einen Anteil von 70% erreichten. Mit 200 Hotelverkäufen konnte eine Steigerung um 7% im Umsatz erzielt werden. Entsprechend sank die Bedeutung der Portfolio-Transaktionen, deren Volumen von 3,2 Mrd. Euro auf 2,4 Mrd. Euro abnahm.

JLL Hotel-Chef Christoph Härle stellt fest, dass Pensionskassen, Staatsfonds und Privatinvestoren vor allem aus dem Nahen Osten und Asien beginnen, die gängigen europäischen Investorengruppen zu ersetzen. Speziell in Großbritannien wird das Risiko einer Investition als überschaubar eingeschätzt. Jedoch kommen Deutschland und Frankreich nach, wobei hier die Investitionsgründe insbesondere in der positiven Performance-Entwicklung liegen. Der Room Yield legte im Vergleich zum Vorjahr in Paris um 8,5%, in Berlin um 8,6%, in Frankfurt um 5,1% und in München um 8,5% zu. Die größten Einzeltransaktionen waren der Verkauf des Cavendish in London (230 Zimmer, knapp 200 Mio. Euro) über JLL, des Metropole in Moskau (362 Zimmer, 187 Mio. Euro), des Maritim Berlin und des Grand Hyatt Berlin, das die Al Faisal Holding von der SEB AM über JLL kaufte, sowie der Verkauf der Vinci Melia La Defense-Hotelentwicklung an Union Investment. Bei Portfolios gab ein Investorenkonsortium 477 Mio. Euro für das B&B-Portfolio mit 158 Hotels in Frankreich aus. 440 Mio. Euro bezahlte Host Hotels & Resorts für ein Portfolio von fünf Marriott Hotels in Frankreich und den Niederlanden, das von Goldman Sachs verkauft wurde.

Für 2013 sieht Härle nach wie vor eine Knappheit bei Bankfinanzierungen insbesondere in wirtschaftlich angegriffenen Ländern. Ansonsten erwartet der Jll-Hotelexperte eine Lockerung der Kredit-Restriktionen im laufenden Jahr. 2013 könnten wieder die guten Werte von 2011 erreicht werden.

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