Immobilien

Hotel-Transaktionsvolumen in EMEA rutscht in die Flaute

Das Hotel-Transaktionsvolumen in der Region EMEA brach im ersten Quartal 2012 um 39% auf knapp 1,5 Mrd. Euro ein (Vj.: 2,44 Mrd. Euro). Jones Lang LaSalle Hotels (JLL) berücksichtigt Einzel- und Portfoliotransaktionen mit einem Investitionsvolumen von je mindestens 5 Mio. Euro. Rund drei Viertel davon waren Einzeltransaktionen.

Der Rückgang basiert vor allem auf dem Mangel an großvolumigen Transaktionen. Allein drei Deals (Marriott Champs Elysées, Ritz Carlton Moskau und ein europäisches Accor-Portfolio) hatten im Q1 2011 knapp 1 Mrd. Euro ausgemacht. Für Hotel-Spezialist und JLL-CEO Christoph Härle erschweren aktuell Fremdkapital- bzw. aus Bankensicht Eigenkapitalknappheit und die hohen erwarteten Beleihungswerte den Abschluss gerade von Großtransaktionen mit mehreren Finanziers. Die anhaltenden Restrukturierungen der Bankenbestände könnten trotzdem dafür sorgen, dass sich das Investitionsvolumen 2012 etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen wird.

Mit einem Transaktionsvolumen von rund 70 Mio. Euro war der Start auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt unerwartet schwach. Trotzdem bleibt Deutschland unverändert auf Platz 5 hinter Großbritannien, Frankreich, Österreich und den Niederlanden. In Deutschland wurde unter anderem ein Portfolio mit drei Pentahotels in Kassel, Braunschweig und Eisenach an den Pächter HPI Germany Hotelbesitz GmbH (Hotelgruppe im Besitz einer Familie aus Hongkong) verkauft. An die Deka Immobilien ging das Suite Novotel Hamburg City. Rund die Hälfte der Investments fand mit ca. 784 Mio. Euro in Großbritannien statt. Die Aktivitäten konzentrierten sich mit elf Transaktionen bzw. ca. 435 Mio. Euro auf London. In Frankreich wurden Hoteltransaktionen in einer Größenordnung von knapp über 250 Mio. Euro registriert. Allein auf London und Paris entfielen insgesamt 14 Transaktionen mit ca. 645 Mio. Euro und damit 43% des Volumens der gesamten Region. Diese beiden Metropolen bleiben auf Grund der steigenden Performance weiter im Fokus der Investoren. Härle sieht Interesse sowohl für Hotels mit renommierten Betreibergesellschaften als auch für betreiberfreie Hotels. Für die anderen europäischen Märkte sieht der JLL-Chef die Gefahr einer sich verlangsamenden, stagnierenden oder sinkenden Performance. In den ersten zwei Monaten mussten bereits München (-7,7%), Düsseldorf (-11,5%), Amsterdam (-9,7%), Zürich (-10%) und Kopenhagen (-2,6%) Rückgänge beim Room Yield (Logisumsatz pro verfügbares Zimmer) hinnehmen.

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