Immobilien

Hotelmarkt Berlin straft Skeptiker Lügen

Wer erinnert sich nicht an die Skepsis der 90er Jahre als sich die Fachwelt fragte, wer die gebauten und geplanten Berliner Hotelzimmer speziell im Luxussegment je nutzen sollte? Das ist Geschichte. Allerdings bleibt Berlin eine Hauptstadt der kleinen Preise.

Eine aktuelle Deloitte-Studie prognostiziert der Hauptstadt zwar einen weiteren Nachfrageboom, jedoch werde der Preiskampf durch die geplante City Tax noch verstärkt. Im Jahr 2000 wurde in Berlin erstmals die Rekordmarke von 10 Mio. Übernachtungen übersprungen. Für 2010 war dann die 15 Mio.-Grenze anvisiert. Das schien vielen Beobachtern zu optimistisch. Die Realität strafte die Skeptiker Lügen. Es kamen mehr als 20 Mio. Besucher nach Berlin. Deloitte hält es für möglich, dass die für 2020 ins Auge gefassten 30 Mio. Übernachtungen schon eher erreicht werden. Mit rund 24,9 Mio. Übernachtungen registrierte die Spreemetropole schon 2012 mehr als doppelt so viele Gäste wie München.

Mit einem Übernachtungszuwachs 2011/2012 von 11,4% lässt Berlin die deutsche Konkurrenz weit hinter sich. Das erste Quartal 2013 hat darüber hinaus die Vorjahreswerte bereits übertroffen. Die hohe Nachfrage verbesserte die Performance der Hotellerie. Die Zimmerauslastung ist seit der Krise auf zuletzt 61,4% gestiegen. Die Bettenauslastung erreichte 53,2%. Dennoch hinkt Berlin laut Deloitte bei Auslastung und Preis hinter anderen Großstädten zurück, da das Angebot im Verhältnis zu groß sei und ständig ausgebaut werde. So wollen die Hotelketten schon aus Image-Gesichtspunkten in der Hauptstadt vertreten sein. Das Angebot stieg von 114 000 Betten in 2010 auf inzwischen 131 220 Betten Ende März. Speziell das hart umkämpfte mittlere Segment musste leichte Einbußen beim durchschnittlichen Zimmerpreis hinnehmen. Trotzdem legte der durchschnittliche Ertrag pro verfügbarem Zimmer um 4,3% auf 54,36 Euro zu. Die Bandbreite beginnt bei 40,79 Euro in 2- bis 3-Sterne Hotels und reicht hin zu 99,38 Euro im 5-Sterne-Segment. An der vom Senat beschlossenen City Tax von 5% wird moniert, dass lediglich Privat-Touristen wie auch Schülergruppen die Steuer zahlen sollen, während berufliche Übernachtungen durch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig befreit wurden.

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