Immobilien-Aktiengesellschaften setzen auf Wandelanleihen
Die Immobilienunternehmen nutzen Wandelanleihen wegen der vergleichsweise niedrigen Finanzierungskosten vor allem zur Refinanzierung bestehender Kredite. Dies berichtet Ralf Darpe, Head of Equity Capital Markets und Co-Head Corporate Finance Deutschland bei der Société Générale. Laut Darpe nutzen Immobilien-Aktiengesellschaften die Emission von Wandelanleihen zum einen zur Diversifizierung ihrer Finanzierungsquellen und zur Verbreiterung der Investorenbasis. Zum anderen profitierten gerade Immobiliengesellschaften von den attraktiven Konditionen, da für sie niedrige laufende Finanzierungskosten mit langer Laufzeit und ohne Besicherung von besonderer Wichtigkeit sind.
Im Schnitt gewährten Investoren Immobilien-Aktiengesellschaften in den vergangenen Monaten Kupons zwischen 0,5% und 2% und verlangten bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 5 bis 7 Jahren Wandlungsprämien zwischen 30% und 35%. Gute Erfahrungen mit Wandelanleihen im Immobiliensektor konnte jüngst die Gagfah machen, bestätigt CFO Gerald Klinck. Die Wandelanleihe sei im aktuellen Finanzierungsumfeld eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Fremdkapitalkosten zu optimieren. Mitte Mai hatte die Gagfah eine rund 375 Mio. Euro schwere Wandelanleihe mit einer Laufzeit von 5 Jahren, einem Kupon von 1,5% und einer anfänglichen Wandlungsprämie von 30% über dem Referenzpreis von 11,92 Euro emittiert. Damit habe die Gagfah ein Portfolio unbesichert und zinsgünstig refinanzieren können.
Das steigende Interesse von Investoren hat die österreichische Convertinvest zum Anlass genommen, Anfang des Jahres einen globalen Immobilien-Wandelanleihefonds, den Convertinvest Global Convertible Properties, aufzulegen. Bei der Auswahl der Wandelanleihen wird Convertinvest von Feri EuroRating beraten. Nach Angaben von Wolfgang Kubatzki, Mitglied der Feri-Geschäftsleitung, basiert das Emittenten-Rating auf einer detaillierten Ermittlung der Standort- und Nutzungsarten-Portfolios jedes einzelnen Unternehmens.