BF.Quartalsbarometer

Immobilienfinanzierer-Stimmung auf Allzeittief

Die Stimmung der deutschen Immobilienfinanzierer trübt sich im vierten Quartal weiter ein. Das BF.Quartalsbarometer sinkt von -16,91 im Vorquartal deutlich auf aktuell -18,21 Punkte und erreicht zum zweiten Mal in Folge ein neues Allzeittief.

Restriktivere Finanzierungsbedingungen sehen 89% der Befragten (Q3: 82%) als problematisch. Rund 70% erwarten ein schwaches Neugeschäft. Francesco Fedele, CEO der BF.direkt, sieht die gedrückte Stimmung auch in der Praxis in Gesprächen mit Finanzierern. Es werde ohne Zweifel noch ein paar Quartale dauern, bis eine Normalisierung zurückkehre. Aber nur noch 55% der Befragten (-8 Prozentpunkte) rechnen mit weiter steigenden Refinanzierungskosten.

Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen steigen die Margen laut BF schon seit mehreren Quartalen deutlich und liegen jetzt mit 295 Basispunkten um 52 Basispunkte über Vorjahr. Gleichzeitig sind die Loan-to-Costs (LTCs) auf 68,5% gefallen. Der negative Leverage-Effekt verkleinere den Käuferkreis. Investitionen in Gebäudebestände seien aus dem Objekt-Cashflow nicht mehr kapitaldienstdeckend finanzierbar. Der wissenschaftliche Berater Steffen Sebastian (IREBS) gibt sich sibyllinisch. Die Preise würden zwar perspektivisch in vielen Segmenten sinken, aber sie würden nicht einbrechen. Eine Inflation von 10% bei nominal konstanten Preisen sei bereits ein realer Preisrückgang von 10%.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse