Immobilien

Immobilieninvestments legen auch außerhalb der Metropolen zu

Die Umsätze auf dem deutschen Investmentmarkt 2012 sind insgesamt um 15% auf 58,6 Mrd. Euro gestiegen. Auf gewerbliche Investments wie Büro- und Geschäftshäuser, gewerbliche Grundstücks- und gewerbliche Portfolios entfallen laut DIP – Deutsche Immobilien-Partner davon 29,8 Mrd. Euro (+8%). Das Wohninvestmentsegment mit Mehrfamilienhäusern und Wohnportfolios konnte sogar um 23% auf 28,8 Mrd. Euro zulegen.

Anders als die großen Maklerhäuser hat der Maklerverbund das gesamtdeutsche Zahlenwerk, beruhend auf Daten der Gutachterausschüsse und Grunderwerbssteuererhebungen, analysiert. Der Blick der Investoren richtete sich 2012 vor allem auf Büro- und Geschäftshäuser an Top-Standorten und auf attraktive Mehrfamilienhäuser und potenzialträchtige Wohnungsportfolios, fasst DIP-Sprecher Henrik Hertz zusammen. Für 2013 prognostiziert DIP eine weiterhin hohe Investorennachfrage bei gleichzeitig anhaltender Verkaufszurückhaltung auf Grund fehlender attraktiver Anlagealternativen. Der Blick auf den 10-Jahres-Chart macht noch einmal die Ausnahmesituation der Jahre 2006 und 2007 deutlich. Auch die Dekade davor lag mit zyklischen Schwankungen zwischen den Werten aus 2003 oder 2005. Die Boomphase mit anschließender Finanzkrise blieb insofern bislang eine totale Ausnahme in der Geschichte des deutschen Investmentmarktes.

Die Spitzenrenditen bleiben vor dem Hintergrund der seit vier Jahren stetig wachsenden Umsätze und Nachfrage vor allem im Core-Bereich weiter unter Druck. Für erstklassige Geschäftshäuser liegen die erzielten Renditen in den DIP-Märkten, die neben den Metropolen auch die B-Standorte umfassen, im Mittel bei aktuell rund 4,8% (2011: 5,1%). Die Spitzenrenditen für Bürohäuser erreichen 4,9% (2011: 5,5%). Die ohnehin niedrigen Spitzenrenditen für 1A-Geschäftshäuser in bester Lage gaben laut DIP im Jahresverlauf weiter nach. Am teuersten ist München, wo Top-Objekte lediglich noch 3,9% für den Käufer erzielen. Der wiederum hat hiervon noch die periodisierten Erwerbsnebenkosten und Gutachterkosten abzuziehen, um auf die echte Netto-Mietanfangsrendite zu kommen.

Auch Frankfurt und Nürnberg liegen mit der 25-fachen Jahresmiete ausgesprochen hoch. 4,1% bringt Düsseldorf, 4,2% sind in Hamburg zu erzielen und Köln sowie Stuttgart rentieren immerhin mit 4,5%. Im Mittelfeld folgen Berlin und Bremen mit Spitzenrenditen für Top-Geschäftshäuser von 4,6 bzw. 5%. Über 5% gibt es dann nur noch in den DIP-B-Lagen Leipzig (5,4%), Dresden (6%), Rostock (7,2%) und Magdeburg (7,7%). Ähnlich sieht es im Wohninvestmentsegment aus. Hier lagen die mittleren Renditen in den DIP-Märkten bei 6,6% (2011: 6,9%). Am teuersten sind Hamburg und München, wo teilweise fast die 30fache Jahresmiete bzw. Renditen bis zu 3,5% gezahlt werden. Nürnberg und Berlin erreichen für Wohnimmobilen 4%, während Bremen, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart immerhin noch 4,5% bringen.

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