Immobiliensektor wird zur Stütze der Volkswirtschaft
Der Inlandsnachfrage komme in Anbetracht der Euro-Krise, so Feld, eine besondere Bedeutung zu. Hierzu könnten Bauinvestitionen einen wesentlichen Beitrag leisten. Allerdings seien die derzeit diskutierten steuerpolitischen Vorhaben, wie beispielsweise die Einführung einer Vermögenssteuer, Veränderungen bei der Grunderwerbssteuer oder eine Reform der Grundsteuer, eher negativ für die Immobilienwirtschaft. Dies vermindere den Wohnungsbau und belaste laut ZIA-Präsident Andreas Mattner die Mieter durch höhere Mieten.
Die allgemein positive Preisentwicklung auf dem deutschen Wohnungsmarkt werde sich fortsetzen, erwartet Empirica-Vorstand Harald Simons. Es bestehe jedoch trotz steigender Preise kein Grund zur Beunruhigung oder zur Annahme einer Blase. Denn mit Blick auf die Geldwertentwicklung relativiere sich die Preissteigerung. Zudem sei außerhalb der Metropolen auf breiter Front lediglich ein schwacher Mietpreisanstieg festzustellen. Mit 2,4% seien die Angebotsmieten nur minimal stärker als die Inflation gewachsen. Demgegenüber steigen die Kaufpreise für Wohnimmobilien um 4,5%. Das deckt sich mit der Recherche von Klaus Franken, Geschäftsführer der Catella PG, der im Dezember deutlich machte, dass lediglich ein Anteil von etwa 20% des Gesamtbestandes an Geschosswohnungen überhaupt nur von einem deutlichen Preisanstieg betroffen sei (vgl. PLATOW v. 14.12.2012). Feld ergänzte, dass die deutschen Immobilienpreise das Niveau zur Jahrtausendwende noch nicht wieder erreicht hätten. Ein Preisanstieg werde erst dann zur Blase, wenn er nicht durch fundamentale Angebots- und Nachfragefaktoren gerechtfertigt sei. Hierfür seien jedoch noch keinerlei Anzeichen zu erkennen.
Andreas Schulten, Vorstand bei BulwienGesa, sieht eine Renaissance der Büroimmobilie. Seit 2010 steigen die Preise für Büroimmobilien in Deutschland. 2012 wurden etwa 24,5 Mrd. Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Das sei das höchste Volumen seit Einsetzen der Finanzkrise. Inzwischen würden auch Objekte in Cityrandlagen und B-Standorten von dem wieder erstarkten Interesse an deutschen Büroimmobilien profitieren. Dieses Interesse bliebe auch 2013 noch hoch. Auffällig sei zudem, dass zunehmend nicht marktgängige Büroobjekte zu Wohnimmobilien umgenutzt würden. Die Stimmung bei den deutschen Konsumenten in positiv. Für 2013 prognostiziert Manuel Jahn von GfK Geomarketing eine Kaufkraftsumme von 1 687,7 Mrd. Euro für Gesamtdeutschland. Davon werde der Einzelhandel profitieren. Jedoch erwartet Jahn einen Strukturwandel, der Herausforderungen an den stationären Handel stelle. Dennoch hielte die Fokussierung nationaler und internationaler Investoren auf Einzelhandelsimmobilien in Deutschland weiter an. Seit 2009 legten die Preise stetig zu. Die Entwicklung bei Kauf- und Mietpreisen wurde nicht nur in den Metropolen, sondern auch in den kleineren Großstädten nachvollzogen. Mittelstädte könnten 2013 zu den Gewinnern gehören.