Immobilien

In der Projektentwicklung drohen fünf Jahre Flaute

Bis 2017 werde sich der Projektentwicklungsmarkt noch weiter verschärfen, prognostiziert Jones Lang LaSalle (JLL) in der aktuellen Studie „Offices 2020“. Eigenkapitalstarke Investoren, neue Kreditgeber und institutionelle Investoren aus Asien und den USA würden sich vornehmlich auf die liquiden Märkte London und Paris sowie auf Standorte in Skandinavien und in einigen deutschen Immobilienhochburgen konzentrieren.

Der Marktzyklus der spekulativen Projektentwicklungen werde erst 2017 wieder an Fahrt gewinnen. Als Folge dieser Entwicklung sieht JLL eine weitere Verknappung attraktiver und qualitativ hochwertiger Flächen in den deutschen Metropolen. Der Wettbewerb um die Top-Objekte werde noch intensiver. Auch werde aus Finanzierungssicht die Bedeutung von Vorvermietungen zunehmen, da dies Kreditzusagen erleichtern werde. Somit werde der Mieter in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle bei Projektentwicklungen einnehmen. Der Mieter müsse zunehmend indirekt das Entwicklungsrisiko tragen.

Aus PLATOW-Sicht beschreibt das JLL-Szenario die Ausgangslage der 80er Jahre vor dem Tertiärisierungsboom und der folgenden steuerinduzierten Neue Bundesländer-Euphorie. Sollte dies so eintreten, kann das eine erneute Markttransformation mit Mietpreiseffekten zur Folge haben. Dann könnte es wieder Bewegung in den Mieten geben. Seit der Überbauung mit Büroflächen während der Internet-Euphorie wechseln sich in Deutschland nicht mehr Knappheit und Überangebot ab, sondern außerhalb des 1A-Neubau-Segments in Toplage gibt es seither von allem jederzeit genug. Damit fehlte die Mietdynamik. Die derzeitigen Leerstände unterhalb der Spitzenmietflächen dürften noch locker einen Zyklus durchstehen, dann aber könnte es zum Ende der Dekade knapper werden. Dann lohnen sich vielleicht auch wieder Revitalisierungen der zweiten Ware, die derzeit nicht marktfähig ist.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse