Immobilien

Initiative Immobilien Aktie bleibt eine deutsche Veranstaltung

Vergangene Woche fand die 11. Fachkonferenz „Initiative Immobilien Aktie“ (IIA) statt. Zielgruppe der Unternehmens- und Marktpräsentationen sind Investoren und Analysten mit Interesse an deutschen Immobilien-Aktiengesellschaften.

200 Besucher meldeten die Veranstalter. Wahrscheinlich waren die im Hilton eher unauffällig in Einzelgespräche verwickelt und nicht im Plenum. Allerdings geht es nach den eher noch ruhigeren Veranstaltungen der Krisenjahre wieder ein wenig aufwärts. Auffällig war die Abstinenz der internationalen Investoren. Von der DIC abgesehen, die gerade die vollständige Übernahme eines gemeinsamen, 190 Mio. Euro schweren Fonds mit Morgan Stanley vermelden konnten, gab es auch eher wenig spektakuläre News. Im Background-Gespräch wurde die derzeitige Situation bei Immobilienaktien als eher „unsexy“ bezeichnet. Kapitalerhöhungen und die großen Deals hat der Markt hinter sich. Vielmehr beschäftigte die Teilnehmer die Situation auf den Immobilienmärkten. Die namhaften Researcher von BulwienGesa, GfK, IW Köln, IREBS, IVG und Jones Lang LaSalle machten einen Parforce-Ritt durch die Immobilienmärkte. Dem deutschen Immobilienaktienmarkt fehle es vor allem an Dynamik und Größe, meint EPRA-CFO Philip Charls. Trotz einer guten Performance der Immobilienaktien sei der deutsche Markt nicht mit seinen Nachbarländern vergleichbar. Dort werde die deutsche Immobilienaktie kaum wahrgenommen. Es gebe einfach noch zu wenig große Immobilien-Aktiengesellschaften, die es schaffen könnten, in den DAX aufzusteigen.

Die deutschen Büroimmobilienmärkte stehen vor einer Abkühlungsphase, so IVG-Chefresearcher Thomas Beyerle. Dennoch bliebe die Entwicklung der Kapitalwerte positiv. Die aktuelle Diskussion um Green Building, Nachhaltigkeit und Stadtumbau sowie der schwache Neubau werden den Büroimmobilienmarkt die nächsten vier Jahre pushen, glaubt Beyerle. Allerdings bekämen die Büroaltlasten aus den 70er und 80er Jahren immer größere Probleme. Marcus Lemli von Jones Lang LaSalle zeigte auf, dass die Entwicklung des DAX und die der Bürovermietungsmärkte mit einer Zeitverzögerung von drei Quartalen recht eng parallel verläuft. Der Absturz des DAX bedeute also, dass auch die Bürovermietungsmärkte in den nächsten Quartalen voraussichtlich nachgeben werden. Der normale Zyklus sei jedoch nach wie vor intakt. Der Markt bleibe im Fokus von Core und Niedrigzinsen. Allerdings meint auch Lemli, dass die Verfügbarkeit von Fremdkapital zurückgehen werde. Entsprechend rechnet der Jones Lang LaSalle-Stratege mit einer Zunahme von „unfreiwilligen“ Verkäufen, die aus Bilanzbereinigungen der Banken, Prolongationsnotwendigkeiten überteuerter Einkäufe und auch aus der Situation bei den offenen Immobilienfonds resultieren.

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