Internationale Einzelhändler wollen weiter expandieren

Nach wie vor ist es PLATOW ein völliges Rätsel, wo das intellektuelle oder wirtschaftliche Bindeglied von Aussagen über eine Gesamtregion liegen soll, die sich aus so grundverschiedenen Teilregionen wie den industriellen Kernländern Europas, den Erdöl-Ländern des Mittleren Ostens, den Krisenstaaten der Euro-Peripherie und den ärmsten Ländern der Erde zusammensetzt. Ob Recherchen dieser Art der Aufmerksamkeitshysterie oder dem allumfassenden Glauben an ein angloamerikanisches Weltbild oder der Gliederung volkswirtschaftlicher Statistiken internationaler Marktforscher oder Konzerne geschuldet ist, kann hier nicht beurteilt werden. Auf jeden Fall muss es für Einzelhandelsspezialisten wohl sehr wichtig sein, herauszufinden, ob expansive internationale Handelskonzerne in einem durch keinerlei Gemeinsamkeit verbundenen Drittel der Erdoberfläche eine neue Filiale aufmachen wollen.

Die Antwort der sorgfältigen CBRE-Recherche lautet: „Fast drei Viertel (71%) der international aufgestellten Einzelhändler planen im kommenden Jahr die Eröffnung von fünf oder mehr neuen Geschäften in der Region Europe, Middle East und Africa (EMEA).“ Das beantwortet zwar keine der aktuell relevanten Fragen, aber zum Glück geht wenigstens die Expansion weiter. Für EMEA ist natürlich wichtig, dass die zusammengefassten Expansionspläne zeigen, dass die Einzelhändler ihr Wachstum sowohl in entwickelten Märkten als auch in weniger gesättigten Regionen vorantreiben. Dabei konzentrieren sie sich jedoch auf die Eröffnung weiterer Filialen in Ländern, in denen sie bereits über eine Präsenz verfügen. Italien und Deutschland sind dabei die Länder von höchstem Interesse für Einzelhändler, es folgen Russland, Spanien und Frankreich. Die gute wirtschaftliche Situation in Deutschland und die Größe des Marktes führen nach Angaben von CBRE dazu, dass die Bundesrepublik nach wie vor von hohem Interesse für internationale tätige Einzelhändler ist.